Willkommen auf Sardinien

      
Am Vormittag des 4. Februars trafen wir unsere letzten Vorbereitungen für die Überfahrt von Livorno nach Olbia auf Sardinien.
Die Mittelmeer Insel gehört politisch zu Italien und liegt ca. 202 km vom italienischen Festland entfernt. Im Norden befindet sich die französische Insel Korsika, welche durch die 12 km breite Straße von Bonifacio von Sardinien getrennt wird.
 
Unsere ursprünglich gebuchte Abfahrtszeit war 10:30 Uhr, schon am Tag zuvor wurde uns mitgeteilt, dass es eine Verspätung von drei Stunden geben wird. Daher checkten wir kurz vor 11:30 Uhr bei Grimaldi Lines ein. Als kleine Entschädigung für die dreistündige Verspätung gab es vor Ort dann immerhin eine Flasche Wasser und einen kleinen Snack pro Person. Aber auch die geänderte Abfahrtszeit von 13:30 Uhr wurde nicht eingehalten, so dass wir erst mit einer weiteren Verzögerung von rund 45 min ablegten. Für die Überfahrt bezogen wir eine Innenkabine, in der auch Pina erlaubt war. Der Preis für die rund neunstündige Überfahrt betrug € 148,00. Gegen 23:00 Uhr erreichten wir unser Ziel und fuhren direkt zum Spiaggia Le Saline im Süden Olbias, wo wir mit einem weiteren Van von der Fähre die Nacht verbrachten. Wir standen direkt an einer Lagune mit Strandzugang und es war trotz der Einflugschneise sehr ruhig.
 
Am nächsten Tag erkundeten wir bei einem ausgiebigen Strandspaziergang die wirklich sehr schöne Umgebung unseres Plätzchens und da es uns so gut gefiel, blieben wir für den Tag. Hin und wieder kamen mal Angler oder Spaziergänger mit Hunden vorbei – ideal um Flamingos zu beobachten.
Am Sonntag ging es dann weiter: wir kauften bei LIDL ein paar Lebensmittel ehe wir von einem Strand zum nächsten an der Costa Smeralda, welche sich über 55 km vom Golfo di Cugnana nordwärts bis zum Golfo di Arzachena erstreckt, fuhren – vom weißen Spiaggia di Rena Bianca zum Spiaggia di Razza di Junco und weiter zum Spiaggia di Capriccioli. In dieser fantastischen halbmondförmigen Bucht ragten einzelne Granitfelsbrocken auf, in deren Hintergrund Macchie wächst. Das Wasser der Bucht durchlief das gesamte Spektrum an Blautönen.
Um anschließend 2 ½ km nordöstlich den herrlichen sichelförmigen weißen Spiaggia del Principe zu erreichen, mussten wir vom Parkplatz einen etwas längeren Weg zurücklegen. Auch hier waren wir von der unberührten Macchie und dem klaren blauen Wasser begeistert. Ebenso schön war die geschwungene feinsandige Bucht Spiaggia del Romazzino mit dem auffallend klarem Wasser – sie ist benannt nach den Rosmarinsträuchern, die in dieser Gegend üppig gedeihen. Wir warfen auch einen Blick auf die Zwillingsbucht Spiaggia del Grande & Piccolo Pevero, welche etwa drei Kilometer südlich von Porto Cervo liegt.
 
Danach wollten wir eigentlich zum Faro di Capo Ferro, dieser war aber leider nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Daher fuhren wir weiter und fanden unser Plätzchen für die Nacht an einem kleinen Strand in der Lagune Lu Postu mit einem großartigen Ausblick. Allerdings war die Zufahrtsstraße von tiefen Furchen durchzogen/ausgewaschen, aber es war machbar.
   
Am 7. Februar füllten wir an einem Brunnen unser Wasser auf und leerten bei einer Tankstelle für € 5,00 unsere Kassettentoilette und den Grauwassertank. Danach wollten wir zum Bärenfelsen, jedoch sind dieser und der dazugehörige Parkplatz geschlossen gewesen. Also fuhren wir weiter. Unser nächstes Ziel war der Leuchtturm der Hafenstadt Palau im Norden, welche als Fährhafen für die Überfahrt nach La Maddalena bekannt ist. Anschließend wollten wir zu einem weiteren Leuchtturm, allerdings wurde die Straße 600 m vorm Ziel immer schmaler, so dass wir lieber umgekehrt sind. Daher steuerten wir den Badeort Santa Teresa di Gallura an der windigen Nordküste an. Dort liefen wir in rund 15 Gehminuten von einem Parkplatz zum Spiaggia Rena Bianca, einem herrlichen Bogen aus blassem Sand, der von Wasser in leuchtendem Grünblau begrenzt wurde. Von der östlichen Spitze führte ein Wanderweg entlang der Küste zu erodierten Granitfelsen, wobei wir aufpassen mussten von den Wellen nicht nass gespritzt zu werden.
 
4 km westlich von Santa Teresa liegt die felsige Landzunge Capo Testa, auf der ein Leuchtturm aufragt. Das Kap ähnelt einem bizarren Skulpturengarten – mächtige Felsbrocken liegen verstreut an grasbewachsenen Hängen. Der Leuchtturm selbst war durch einen hohen Zaun abgesperrt – er konnte nicht besichtigt werden. Wir spazierten zu einem dem Leuchtturm vorgelagerten Gebäude, welches wie eine kleine Kirche aussah und erhaschten einen fabelhaften Blick über die Küste.
Über Stock und Stein wanderten wir von dort zum Valle della Luna mit seinen bizarren Felsformationen und deren Schatten. Wir erkundeten die kleine Bucht und machten uns dann auf den Rückweg.
 
Unseren Platz für die Nacht fanden wir dann am Spiaggia Rena Majori, einige Kilometer südlich von Santa Teresa Gallura, auf einem Felsplateau, das den Strand in zwei Abschnitte teilt, mit einem grandiosen Ausblick. Hier war die Zufahrtsstraße ebenfalls ausgewaschen und schlaglochreich, aber auch wieder gut machbar. Da es uns so gut gefiel, sind wir gleich drei Nächte geblieben: herrliche Strandspaziergänge, malerische Sonnenuntergänge, Klippenwanderung, Sonne tanken, ein gutes Buch, Meeresrauschen u.v.m. Zwischendurch mussten wir allerdings mal Wasser holen fahren, dabei bemerkten wir dann, dass wir unsere Gießkanne verloren hatten (in Pisa hatten wir sie wohl noch), so dass wir zusätzlich noch einen Baumarkt nahe Palau ansteuern mussten, um diese zu ersetzen.

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