wild & wunderschön: Sardinien

Nach einem Abstecher nach Porto Torres zum Einkaufen und Wasser auffüllen an einem Brunnen in Pozzo San Nicola fuhren wir zum fantastischen Spiaggia La Pelosa an der Nord-West-Spitze Sardiniens. So früh am Morgen und außerhalb der Sommersaison war es wie ausgestorben, erst nach und nach kamen wenige weitere Menschen an den feinen weißen Sandstrand mit seichtem, türkisfarbenem Wasser. Zudem ragt ein katalanisch-aragonischer Wachturm über dem Wasser auf, der auf der zerklüfteten Isola Piana steht.
   
Nachdem wir auch noch kurz am Spiaggia del Gabbiano waren, ging es weiter nach Stintino – ursprünglich ein einsames Dorf, in dem Fischer von Thunfisch lebten, ist es heute wohl ein lebhaftes Sommerseebad. Doch auch hier waren kam andere Menschen zu sehen, so dass wir in Ruhe einen gemütlichen Spaziergang machen konnten.
Weiter ging es zum Stagno delle Saline und von dort in Richtung Argentiera bis wir am Strand Porto Palmas hielten und von dort entlang der Küste zum Strand La Frana, zwischen hohen Felsklippen gelegen, wanderten. Wir starteten gegen 14:30 Uhr und waren mehr als eine Stunde unterwegs (hin & zurück).
      
Auf der Suche nach einem Platz für die Nacht machten wir auch einen Halt beim Porto Ferro La Torretta und landeten dann in der Cala Dragunara auf dem Capo Caccia, einer felsigen Steilküste. Oberhalb der Bucht befindet sich ein gemauertes Stück, als wir auf diesem standen, hatten wir einen herrlichen Ausblick. Die Zufahrt war zwar holprig, aber wir standen windgeschützt und bis auf wenige Besucher war es ruhig.
      
Für den darauffolgenden Tag hatten wir für 10:00 Uhr eine Tour für die Grotta di Nettuno gebucht. Allerdings hieß es, dass man sich vorher telefonisch erkundigen solle, ob die Touren überhaupt stattfinden. Wir haben allerdings erst um 9:00 Uhr jemanden erreicht, der noch nichts sagen konnte. Also haben wir auf dem winzigen Parkplatz beim Ticketschalter gewartet bis gegen 9:45 Uhr dann mal zwei Mitarbeiterinnen auftauchten, die uns dann mitteilten, dass die Höhle für den Tag aufgrund der widrigen Bedingungen des Meeres geschlossen war. Da auch der Leuchtturm auf dem Kap für die Öffentlichkeit nicht zugänglich war, hielten wir noch kurz am Belvedere Forada, verließen dann das Kap und fuhren zum Spiaggia di Mugoni in der Bucht von Porto Conte. Der Strand schmiegt sich in einem Bogen an den nordöstlichen Rand der Bucht und bot einen tollen Blick auf das Kap.
 
Als nächstes machten wir einen Stopp am Spiaggia del Lazzaretto, wo wir am Strand spazierten und frühstückten. Von dort fuhren wir nach und durch Alghero und dann die grandiose Panoramaroute im Westen von Sardinien entlang nach Bosa. Dabei ging es in zahlreichen Kurven durch unverbaute Landschaft mit malerischen Blicken auf die noch wilde Schönheit Sardiniens. Die Ausblicke während der Fahrt waren einfach atemberaubend schön. Wir kamen aus dem Schwelgen kaum heraus. Nach knapp 50 km erreichten wir Bosa, welches zu den schönsten Städten Sardiniens zählt. Die farbenfrohen Häuser steigen terrassenartig an einem steilen Hang auf, der sich nach oben verjüngt und von der Burgruine Castello Malaspina aus dem 12. Jh. gekrönt wird. Im Vordergrund tanzten vor Anker liegende Boote auf dem Fluss Temo, der von einer Palmenpromenade gesäumt war.
 
Eine kleine Überraschung barg das Dorf Tinnura zwischen Tresnuraghes und Suni. Früher war es nur ein Durchgangsort, heute ist es bunt gestaltet, mit vielen Murales an den Hauswänden und Kunstwerken im ganzen Dorf.
 
Über eine nicht beschilderte, kleine und am Ende unglaublich holprige Straße, die aber langsam ohne Probleme machbar war und in südwestliche Richtung von Tresnuraghes führte, fanden wir bei einem Wehrturm aus dem 17. Jahrhundert ein idyllisches, einsames Fleckchen mit einer grandiosen Aussicht aufs Meer & die Küste – Punta di Foghe. Die Klippe besteht aus großen Felsformationen und mehreren kleinen Inseln.
Uns erwartete eine windige und regenreiche Nacht bevor – erst ab ca. 2:00 Uhr wurde unser Camper dann nicht mehr vom Wind geschaukelt.
 
Heute Vormittag erkundeten wir die umliegende Landschaft: vom Turm aus gelangten wir z. Bsp. über einen kleinen Pfad zu einem Aussichtspunkt, von dem aus wir einen wunderschönen Blick auf die Mündung des Flusses Mannu in das Meer sowie auf spanische Küstentürme und freistehende Felsen hatten. Und auch wenn sich tagsüber Sonne und Regen stets abwechselten, blieben wir eine weitere Nacht – bei dem großartigen Ausblick hatten wir auch keine andere Wahl, zudem gab es so gut wie keine anderen Besucher.

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