Bella Italia

   
Nachdem Pina die OP gut überstanden hatte und der Genesungsprozess hervorragend verlief, konnten wir am 28. Januar endlich wieder aufbrechen. Wir verabschiedeten uns daher von Chris Eltern und machten uns auf gen Süden.
Wir machten Stopps beim Fabrikverkauf von riha WeserGold Getränke in Rinteln, wo wir günstig Säfte kauften, und beim Emmerich Flüssiggashandel in Bad Driburg, um unser Gas aufzufüllen.
Für die Nacht hielten wir dann auf dem gebührenfreien Wohnmobilstellplatz in Euerbach, wo wir kurz nach 17:00 Uhr passend zu einem farbexplosivem Sonnenuntergang in pink ankamen. Der kleine, ebene Stellplatz als Teil eines Parkplatzes am Ortsrand beim Sportzentrum war geschottert, ruhig und ideal, um mit Pina Gassi zu gehen. Allerdings wirkte die Zufahrtsstraße durch mehrere parkende Fahrzeuge recht schmal. Für eine Nacht aber eine gute Wahl.
Am Tag darauf trafen wir kurz vor 17:45 Uhr bei meinem Bruder Lucas in Nidau in der Schweiz ein – ist wohl selbstverständlich, dass wir ihn auch dieses Mal wieder besuchten. Nach einem gemeinsamen Abendessen gingen wir noch für ein paar Gläschen Wein eine Etage tiefer ins Restaurant Löwen.
 
Am Sonntag wurden wir mit strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel beglückt, so dass ich gleich morgens mit Pina eine ausgiebige Gassirunde entlang des Kanals unternahm.
Bei so schönem Wetter ließen wir es uns nicht nehmen, nach dem Frühstück einen weiteren Spaziergang zu machen. Leider konnte Lucas Chris und mich nicht zum Ufer des Bieler Sees begleiten, da er arbeiten war.
Dafür hatte er am 31. Januar seinen freien Tag, allerdings regnete es am Vormittag immer wieder, so dass wir schon befürchteten, dass unser geplanter Ausflug nach Magglingen ausfallen muss. Zur Mittagszeit tat sich dann aber doch ein Wolkenloch auf und wir machten uns zu Fuß auf zur Talstation der Magglingenbahn. Für 7,00 CHF/Person ging es mit der Standseilbahn von Biel aus in die Höhe nach Magglingen. Von dort gingen wir dann zu Fuß den Berg hinunter. Während wir zu Beginn noch reichlich Schnee hatten, war es dann unten angekommen so warm, dass wir sogar unsere Jacken auszogen. Leider wurden wir dann auf dem Heimweg aber doch noch vom Regen überrascht.
Zum Abschluss des Tages gingen wir zum Abendessen nochmal ins Restaurant Löwen. Auch wenn das Restaurant von außen im ersten Moment nicht einladend wirkte, war es echt super – toller, erlebnisreicher Service und echt lecker.
 
Schon am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns wieder von meinem Bruder und fuhren quer durch die Schweiz und die schöne Alpen-Winter-Landschaft nach Italien. Allerdings ist die Riviera di Levante sehr zu gebaut und der Verkehr völlig abstrus, so dass wir schon beim ersten potenziellen Übernachtungsplatz, der uns aber absolut nicht zugesagt hatte, arge Probleme beim Wenden hatten. Die Italiener waren leider auch sehr ungeduldig und mussten ständig an uns vorbeiziehen, so dass Chris nicht in Ruhe manövrieren konnte. Nach einiger Zeit konnten wir uns aber befreien und fuhren auf einen Parkplatz, 40 Gehminuten von Portofino entfernt, der in der Nebensaison von Montag bis Donnerstag gebührenfrei war. Der kleine, ebene Asphaltparkplatz liegt direkt am Meer und ab 20:00 Uhr war es dann auch ruhig, obwohl er direkt an die Straße grenzt. Nur wenige Gehminuten entfernt gab es sogar einen Hundestrand.
An diesem Tag zeigte das Thermometer übrigens Temperaturen von -1°C in den Alpen bis 17°C in Italien bei strahlendem Sonnenschein.
Am Abend so gegen 22:00 Uhr tümmelten sich auf dem Parkplatz dann noch vier Wildschweine, die versuchten an die eingezäunten Mülltonnen zu kommen. Also lasst über Nacht nicht euren Müll draußen, denn ihr wisst nie wer des Nachts vorbeischaut auf der Suche nach Futter!
Gleich am Mittwochmorgen schwangen wir uns auf unsere Räder und fuhren die Küste, ohne Pina, entlang nach Portofino im Golf von Tigullio. Das kleine, perfekt geschniegelte Küstendorf liegt auf einer eigenen Halbinsel und scheint durch seine bloße Geografie die Exklusivität noch hochzuschrauben. Vorbei an der zentralen Piazetta, die gesäumt ist von kleinen Cafés, Restaurants, Läden & Boutiquen machten wir uns auf zum Leuchtturm, wobei wir immer wieder einen herrlichen Blick auf den pittoresken kleinen Hafen werfen konnten, der in Gelb-, Rot- & Umbratönen erstrahlte. Dazu eingebettet in immergrüne Berghänge, die einen auffallend schönen Kontrast zum Blau in der Bucht darstellten, sah Portofino einfach idyllisch & farbenfroh aus. Zur Hochsaison sollen sich übrigens die Autos Stoßstange an Stoßstange im Schneckentempo in Richtung Portofino schieben. Wobei dort Parkhauspflicht herrscht, denn der Ort selbst ist eine autofreie Zone.
 
Zurück beim Campervan machten wir uns dann die Mautstraße entlang auf nach Viareggio. Allerdings fragten wir uns, wofür eine Maut entrichtet werden musste, denn die Straßen waren in einem sehr schlechten Zustand und streckenweise war eine Spur gesperrt. Am Ziel angekommen parkten wir kostenlos auf dem Parcheggio Gratuito Darsena und unternahmen einen Spaziergang zum Leuchtturm am Strand.
Danach ging es für uns weiter zum Spiaggia Marina di Vecchiano, wo wir am Naturstrand spazieren gingen, den Ausblick vom Campervan aufs Meer genossen und für die Nacht blieben. Dieser große, feste & ebene Sandparkplatz war am Nachmittag gut besucht, aber nach Sonnenuntergang leerte sich der Platz.
Heute Morgen und am Vormittag trafen wir dann lediglich einige Angler an. Da es für uns heute nur noch ins nicht weit entfernte Pisa gehen sollte, blieben wir bis ca. 12:30 Uhr am Strand und machten u.a. einen ausgiebigen Strandspaziergang.
       
In Pisa war der Parcheggio Camper Via di Pratale unser Ziel, nachdem wir bei LIDL noch unsere Lebensmittelvorräte aufgestockt hatten. Dort kamen wir kurz vor 13:45 Uhr an. Für 24 Std. (obwohl 18 Std. ausgeschrieben waren) wurden € 12,00 berechnet. Dieser große gepflasterte & gepflegte Stellplatz mit minimalem Gefälle inmitten der Stadt ist separiert von einem Parkplatz und in nur 10 min ist man dem Rad am Schiefen Turm. Pisa war einst eine bedeutende Seemacht, die mit Genua und Venedig rivalisierte, doch heute bezieht die Stadt ihrem Ruhm aus diesem Architekturprojekt, das, im wahrsten Sinne des Wortes, gründlich schief gelaufen ist.
Nachdem wir kurz nach unserer Ankunft mit unseren Nachbarn Andreas & Petra ins Gespräch kamen, machten wir uns etwas später als gedacht mit den Rädern auf zum Piazza der Miracoli mit dem Schiefen Turm, wo wir auch den Dom und die Battistero bewunderten. Pina konnte uns natürlich aufgrund ihres kürzlich operierten Beines wieder nicht begleiten. Wir versuchen daher solche Ausflüge ohne sie recht kurz zu halten. Den Nachmittag verbrachten wir dann in der Sonne sitzend vor unserem Camper.
   

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