vom Siljansee zum Nationalpark Färnebofjärden


Bei Regen machten wir uns am Sonntag auf zum Storstupet nordöstlich von Orsa, wo der Fluss Ämån eine tiefe Schlucht in die Felsen geschnitten hat. Vom Parkplatz führte ein kurzer steiler Pfad hinunter zum Fluss und zu einer kleinen Brücke, auf der Höhe der Flößrinne, über welche man den Fluss überqueren könnte. Auf dem Fluss wurden nämlich noch bis in die 1970er Jahre Baumstämme aus dem Norden Orsas Richtung Mora geflößt, d.h. der Fluss fließt auch heute noch durch eine sogenannte Flößrinne; die wohl noch einzige gut erhaltene am ganzen Fluss. Rechts und links des Flusses türmen sich die kantigen Felsen auf, die dicht mit Kiefern, Moos & Preiselbeeren bewachsen waren. Und hoch oben über der Schlucht thront eine malerische Eisenbahnbrücke. Was für eine tolle Aussicht!
 
Danach füllten wir in Orsa unsere Lebensmittelvorräte wieder auf und fuhren weiter zum Naturschutzgebiet Styggforsen, 20 km nördlich von Rättvik in Dalarna. Dort kamen wir gegen 13:15 Uhr an. Vom Parkplatz führte ein 750 m langer Rundwanderweg durch dunklen, hoch aufragenden Fichtenwald um einen 36 m hohen Wasserfall herum. An einigen Stellen war der Weg steil, aber es gab Treppen & Handläufe. Auch Spuren von einem Wasserkraftwerk, einer Ziegelei, Mühlen und der Herstellung von Schleifsteinen ließen sich entlang des Weges finden.
Danach fuhren wir in die kleine Stadt Rättvik am Ufer des malerisch schönen Sees Siljan, Schwedens sechstgrößtem See. Dort zog es uns zu der wohl längsten Seebrücke Skandinaviens – der eindrucksvolle Långbryggan führt gleich hinter dem Bahnhof 628 m weit in den See hinaus. Fast direkt neben der Seebrücke befand sich ein Campingplatz, der sehr einladend aussah, daher hatten wir überlegt, ob wir nicht bleiben sollten. Leider war die Rezeption an diesem Tag nur von 9:00 bis 12:00 Uhr besetzt, so dass wir am Nachmittag niemanden mehr antrafen.
Nachdem wir dann auf dem Rastplatz Leksand die Servicestation nutzen, um die Toilette und den Abwassertank zu leeren und Frischwasser aufzufüllen, begaben wir uns auf die Suche nach einem Plätzchen für die Nacht. Dieses fanden wir dann gegenüber dem Vaverön Naturreservat direkt am windumtosten Siljan-See.
Vorgestern fuhren wir am Morgen hinauf auf den Bjorkberget, aber außerhalb der Saison hat der Aussichtsturm des Naturum Dalarana nur freitags bis sonntags geöffnet.
Wir fuhren also weiter zum Fabrikverkauf von Leksands Knäckebröd, wo wir kurz vor Ladenöffnung um 9:30 Uhr ankamen. Schweden haben wohl immer Knäckebrot zu Hause, also holten auch wir uns ein paar Knäckebroträder mit Loch in der Mitte.
 
Danach fuhren wir zu einer der ältesten Minen Schwedens, Östra Silvberg, die bereits im 15. Jahrhundert ihre Blütezeit erlebte, als dort viel Silber abgebaut wurde. Das Wasser in der Mine war sehr schön türkisfarben.
Auf dem Weg zum Nationalpark Färnebofjärden haben wir dann am Nachmittag auf einem idyllischen Waldparkplatz direkt am Ufer des Sees Oppsjön gehalten. Wir teilten uns den großen Platz mit nur einem weiteren Wohnwagen, der zu Ulf und seinen beiden Kindern gehörte. Es war dort himmlisch ruhig, also ideal für Naturliebhaber und Ruhesuchende. Und Pina konnte ohne Leine frei herum laufen.
Natürlich sind wir einen weiteren Tag dort geblieben und genossen einfach die Natur.
Auch am 2. Abend saßen wir gemütlich am Lagerfeuer. Dieses Mal mit Ulf und den beiden Kindern. Es gab Stockbrot und schwedisches Bier. Der gute Ulf war am Nachmittag sogar so lieb unsere fast leere Gasflasche, da seine beiden auch leer waren, mit in die nächste große Stadt zu nehmen und sie wieder befüllen zu lassen.
Heute nun verließen wir den tollen Waldparkplatz und verabschiedeten uns von Ulf und den Kindern.
Wir fuhren zum Nationalpark Färnebofjärden. Am Unterlauf des Dalälven tritt der Fluss regelmäßig über die Ufer und breitet sich über große Flächen aus. Diese Überschwemmungen haben besondere Biotope für zahlreiche Pflanzen & Tiere geschaffen. Die weitläufige, einzigartige Flusslandschaft ist geprägt von Strandsümpfen, Auen, Schwemmwald, Stromschnellen und Urwald.
 
Bei unserer Ankunft war das Besucherzentrum im alten Stall der Eisenhütte Gysinge Bruk am Ufer des Dalälven noch geschlossen, aber es gab Karten mit möglichen Wanderungen. Also auf zum Haupteingang des Nationalparks im Gebiet von Sevedskvarn. Wir kombinierten die etwas längere Bändan-Wanderung mit der kurzen Kungsslingan (Rundweg, 5 km, 1 ¼ Std.). Dabei wanderten wir neben rauschenden Stromschnellen in reizvoller und abwechslungsreicher Landschaft.
Danach frühstückten wir und suchten ein weiteres Mal das Naturum auf, das nun geöffnet (11:00 bis 16:00 Uhr) war. In der Ausstellung erfuhren wir Wissenswertes über die Flora & Fauna von Färnebofjärden und über die Landschaft des Nationalparks.
 
Danach fuhren wir nach Skekarsbo an der Ostseite des Nationalparks zwischen Gysinge und Tärnsjö. Dort wanderten wir entlang der Skekarsboslingan (Rundweg, 2,7 km, ca. 1 Std.), wo wir am Ende den 20 m hohen Aussichtsturm erklommen und sich uns ein wundervoller Ausblick bot.
Für die Nacht fanden wir dann, nur eine halbe Autostunde entfernt, ein kleinen ruhigen Rastplatz am See Myran.

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