die Nationalparks Fulufjället & Hamra

Der so gut wie unberührte Nationalpark Fulufjället wurde im Jahr 2002 eingerichtet und liegt in der Gemeinde Älvdalen direkt an der Grenze der Provinz Dalarna zu Norwegen. Seine Fläche beträgt 385 km² und davon bestehen zwei Drittel aus Gebirgsheide oder kahler Gebirgslandschaft, dabei ist die Landschaft durch Naturwälder, Moore, Seen und Berglandschaften gekennzeichnet. Das geschützte Fulufjäll, eine weich geformte Gebirgslandschaft auf 800 bis 900 Höhenmetern, reicht sogar ins Nachbarland hinein.
 
Auf dem Weg zu diesem Nationalpark sind uns gestern doch tatsächlich vierzehn Rentiere begegnet, darunter sogar kämpfende Rentierbullen mitten auf der Straße. Unglaublich!
Beim Ziel angekommen, erwartete uns ein recht geräumiger Wanderparkplatz, der unerwartet stark gefüllt war. Am Eingang des Nationalparks befindet sich das Besucherzentrum, welches leider wegen Krankheit geschlossen war, aber wir konnten uns auch so mit dem Kartenmaterial vor Ort zu möglichen Wanderungen informieren.
Wir entschieden uns für die Wanderung entlang der Njupeskärsslingan (Rundweg 4,5 km, 1 ¼ Std.) zum Wasserfall Njupeskär, der mit 93 m einer der höchsten in Schweden ist. Vom Naturum ging es über gut ausgebaute Wanderwege durch die üppige Natur mit 400 Jahre alten Fichten entlang des Flusses Njupån zum Wasserfall, der währenddessen im Hintergrund rauschte. Im Laufe von Jahrtausenden hat das Wasser eine große Schlucht in das Fjellplateau gemeißelt. Leider hatten wir an diesem Tag nicht viel Glück mit dem Wetter, denn es nieselte und wir hatten eine sehr schlechte Sicht. So dass wir nur einen vagen Eindruck von dem mächtigen Wasserfall bekamen. Zudem fanden Bauarbeiten an den Stegen, die direkt zum Wasserfall führten statt, so dass wir nicht so nah herankamen, wie es wohl für gewöhnlich der Fall gewesen wäre.
 
Danach begaben wir uns in das Naturschutzgebiet Fjätfallen-Kryptjärn, wo wir einen Blick auf einen der mächtigen Wasserfälle am Unterlauf des Fjätälven warfen.
Für die Nacht fanden wir dann in der Nähe des Nationalparks Hamra einen himmlisch ruhigen Schlafplatz an einem See.
Der Hamra Nationalpark liegt in einer welligen Landschaft mit sanften Bergen. Zwischen diesen breiten sich große Moorebenen aus. Hamra ist wohl vor allem für seinen uralten Wald bekannt. Der älteste Teil des Nationalparks ist einer von wenigen Wäldern in Mittelschweden, die niemals Axt oder Motorsäge gesehen haben soll. Fast die Hälfte des Nationalparks besteht aus Moor.
Es gibt drei Eingänge – wir begaben uns heute zu erst zum Haupteingang, wo die Urwaldrunde durch den alten Teil des Nationalparks begann. Die ersten 500 m bis zum Aussichtspunkt Svansjön waren über einen breiten Holzsteg erreichbar. Danach ging es über Wurzeln, Stock und Stein durch den dichten Urwald vorbei an dicken Moosteppichen, ausgehöhlten Kiefernstämmen und runzligen alten Bäumen, die mehr als 400 Jahre alt waren. Wir haben diese Wanderung direkt mit der Myrslingan kombiniert, wobei wir in einer Schleife über die stille Moorlandschaft mit Moosen, Bächen, kleine Weihern, Schwingrasen und mit Kiefern bewachsenen Holmen wanderten. Über schmale Holzbohlen ging es immer dann, wenn der Boden besonders nass war. Wir waren kurz nach 9:15 Uhr gestartet. Unser kombinierter Rundweg war 5,2 km lang und wir waren 1 ¾ Stunden unterwegs.
 
Danach fuhren wir zum Myrentrén, wo wir um 11:45 Uhr den blauen Markierungen der langen Moorrunde durch ein größeres sehr imposantes Moor folgten (2,8 km, 50 min).
Vom Svartåentrén machten wir uns dann auf zu unserer letzten Wanderung, wo wir durch die wilde kleine Flusslandschaft des Svartån wanderten; vorbei an kleinen Wasserfällen, Pools und blank geschliffenen Felsen. In der letzten Etappe dieses Rundwanderwegs (3 km, 1 Std.) mussten wir sogar mehrfach über riesige Steine und Felsen klettern.
Den Nachmittag und die Nacht verbrachten wir dann ganz entspannt auf dem Rastplatz am See Hemsjön.
   

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