Parque Natural da Serra da Estrela

Wir befanden uns in Portugals ältestem Naturschutzgebiet, dem Parque Natural da Serra da Estrela. Das Gebiet erstreckt sich im Osten von Portugal und gehört zur Region Zentralportugal, zudem umfasst es die höchsten Gipfel des Landes. In der Mitte erhebt sich aus einer mit Felsbrocken übersäten Hochebene der höchste Berg auf dem portugiesischen Festland: der Torre (1.993 m).
Wir erwachten gegen 8:30 Uhr, duschten, verabschiedeten uns von Ina, Rudi & den Jungs, verließen den Campingplatz und fuhren über die N232 hinauf zum herrlichen Panoramapunkt vom Miradouro do Fragão do Corvo. Vom Parkplatz waren es knapp 400 m zu Fuß bis wir die tolle Aussicht über die großartige Landschaften genießen konnten. Wir hatten übrigens 10°C. Steile und kurvenreiche Bergstraßen führten von dem Berg wieder hinunter und den nächsten Berg zum Wasserfall Poço do Inferno wieder hinauf. Der Wasserfall, der in die steile Schlucht Ribeira de Lenadres stürzte, bot ein prächtiges Schauspiel.
 
Anschließend fuhren wir entlang der N338 durch die überwältigende Gebirgslandschaft des Zêzere-Tals mit ihren Steingipfeln, Geröllfeldern und Heideflächen, die vor 20.000 Jahren von Gletschern geformt wurden, hinauf zum Torre. Ganz allmählich ging es nach oben während sich die fantastische Kulisse der sich rechts und links abzeichnenden Berge öffnete. Für mich definitiv die schönste Route in ganz Portugal! Weshalb wir auch immer wieder anhalten mussten, da wir uns an der spektakulären Aussicht einfach nicht satt sehen konnten – kennt ihr das?
Nach der atemberaubenden Fahrt hinauf, war der Gipfel selber ein recht sonderbarer Ort: ein asphaltierter Verkehrskreisel mit zwei betagten, golfballförmigen Radarkuppeln, einer eher tristen Einkaufsgalerie und einem 7 m hohen Turm. Wir verweilten nur kurz, kauften regionalen Käse und bewunderten von oben die hinreißende Landschaft.
Wir verließen die Serra da Estrela in Richtung des südlichen Zugangs des Naturschutzgebietes: Covilhã. Allerdings legten wir einen Stopp am Aussichtspunkt Varanda dos Carqueijais kurz vor der Stadt ein. Wir schauten über die weite Landschaft von Cova da Beira und Covilhã, das sich bis zum Fuß des Berges erstreckt, wo die Erhebung der Serra da Estrela beginnt.
 
Nachdem wir noch im Ort einkaufen waren, fuhren wir rund 45 min bis zum gebührenfreien Stellplatz bei Benquerença. Der Platz war ein idyllisches, ruhiges Fleckchen im Grünen direkt neben einem kleinen Fluss mit Badestelle und großen Bäumen, die bei den warmen Temperaturen wohltuenden Schatten spendeten.
Wir verbrachten einen weiteren, entspannten Tag dort: wir genossen die Ruhe, lasen, spielten mit der Switch und am Abend grillten wir. Das Einzige, was die Idylle ein bisschen trübte, waren die unzähligen, nervigen Fliegen.
Aufgrund der drohenden Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 39°C im Schatten in den kommenden Tagen beschlossen wir Portugal am nächsten Tag zu verlassen, denn solche Temperaturen sind absolut nichts für uns.
Also fuhren wir heute morgen ca. 8:30 Uhr vom Stellplatz ab und überquerten die Grenze zu Spanien bereits gegen 9:45 Uhr. Wir fuhren quer durchs Land und kamen um 19:30 Uhr bei Oma Wilma im Ferienhaus nahe Peñíscola an. Wir nahmen erst einmal ein erfrischendes Bad im Pool. Und nach dem Abendessen tranken wir dann mit Wilma auf der Terrasse ein paar Gläser Prosecco während die Sonne unterging – was ein schönes Wiedersehen!

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