Willkommen in Portugal

Nachdem uns meine Eltern quasi im spanischen Ferienhaus abgeholt hatten, machten wir uns zusammen mit zwei Campervans am 26. Mai gegen 10:30 Uhr auf den Weg nach Portugal, dem Land der Seefahrer & Entdecker. Wir fuhren ohne Stopps, also nur mit kleineren Pausen, quer durch das Land vorbei an blühendem Ginster, roten Mohnfelder, Weingärten und unendlichen Weiten von Weizenfeldern.
Kurz nach 17:00 Uhr fanden wir ein ruhiges Plätzchen am Embalse Mari Sánchez in der Provinz Ciudad Real für die Nacht. Nach der langen Fahrt zauberte Chris dann leckere Spaghetti Carbonara zum Abendessen und wir verbrachten einen entspannten Abend draußen in unseren Campingstühlen – einzig die Fliegen störten unsere Ruhe.
Am nächsten Morgen erwachten wir zum Sonnenaufgang und setzten dann unsere Reise Richtung portugiesischer Grenze fort. In Valdepeñas füllten wir unsere Dieseltanks auf (1,117 €/l) und gegen 9:45 Uhr hielten wir in Venta de Cárdenas zum Frühstücken an.
An diesem Tag passierten wir blühenden Oleander, Ozeane aus Olivenbäumen und Sonnenblumenfelder und machten wieder nur gelegentlich kleinere Pausen.
Kurz vor dem Überqueren der Grenze tankten wir in Lepe noch einmal voll (1,119 €/l), denn in Portugal sollte der Diesel wohl im Schnitt 20 ct pro Liter mehr kosten laut unserer Internetrecherche (in Wahrheit waren es dann bis zu 40 ct).
 
Nachdem wir dann am Nachmittag die Grenze ohne jegliche Kontrollen überquert hatten, war unser erstes Ziel in der Algarve der Farol de Vila Real de Santo António. Der 1923 errichtete Leuchtturm ist 40 m hoch und nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Bis heute sind wohl Leuchtturmwärter notwendig, die den reibungslosen Betrieb sicherstellen.
 
Knapp zehn Kilometer vom Grenzfluss Rio Guadiana entfernt, steuerten wir in Manta Rota dann den großen Stellplatz für Reisemobile an. Für 5,00 €/Nacht ohne Strom zzgl. 0,50 €/Person Kurtaxe konnten wir uns nicht beschweren. 100 Reisemobile passten mindestens auf den Platz, bei recht großzügiger Aufstellung in vier Längsreihen, welche von zwei Querverbindungen unterbrochenen sind. Da der Platz aufgrund der Coronavirus-Pandemie nicht zu 100 % belegt werden durfte, fanden wir für unsere zwei Campervans sogar zwei Parkplätze nebeneinander. Das Schönste an dem Stellplatz war, dass er direkt am Strand (Praia da Manta Rota) liegt – ein knapp hundert Meter langer Holzsteg führte über den Dünenbewuchs hinweg direkt ans Wasser.
Gegen 19:30 Uhr machten wir uns dann nach dem Abendessen mit meinem Papa auf zu einem langen Strandspaziergang. Je näher wir dem Lagunensystem der Ria Formosa kamen, desto weniger Menschen begegneten uns. Insgesamt liefen wir 5 km und waren ca. 1 ¾ Stunde unterwegs.
Mit einer Fläche von 18.000 ha erstreckt sich das weitläufige System aus Lagunen & Inseln der Ria Formosa an der Küste der Algarve von Faro über 60 km westwärts bis nach Cacela Velha.
Da wir dieses Örtchen bei unserem Abendspaziergang am Strand erspähen konnten, beschlossen wir am nächsten Morgen dort hin zu wandern.
 
Kurz vor 8:45 Uhr starteten wir vom Stellplatz unsere Wanderung entlang der Lagune durch eine grüne, blühende Landschaft. Es war nicht weit (ca. 3 km) bis zu unserem Ziel, allerdings hatten wir heiße Temperaturen und strahlenden Sonnenschein. Am Ende mussten wir noch einen kleinen Bach durchqueren und eine lange Steintreppe brachte uns hinauf in den winziger Ort auf einem Hügel. Das bezaubernde, kleine und von kopfsteingepflasterten Gassen geprägte Cacela Velha ist eine Ansammlung von weißgetünchten Häuschen mit farbigen Umrandungen, hinzu kommen eine Kirche, die Ruinen einer Festung und eine tolle Aussicht auf den langen weißen Sandstrand.
 
Nach unserer Rückkehr kühlten wir uns im ruhigen Wasser des Atlantiks ab. Das Meer war seicht und wies keinerlei Strömungen auf.
Anschließend wurde gemeinsam gefrühstückt und den Rest Tages verbrachten wir entspannt im Schatten der Markise und spielten u.a. Rummikub mit meiner Mama, während mein Paps, voller Tatendrang, sich noch eine Burg anschauen fuhr.
 
Zum Abendessen dann probierte Chris zum ersten mal seinen neuen Omnia aus – ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk seiner Eltern – und bereitete einen Nudelauflauf zu.
Der Omnia ist ein kleiner Ofen, mit dem wir unterwegs backen und Aufläufe machen können – perfekt für Boote, Wohnmobile, Wohnwagen, Zelte, im Schrebergarten oder sonstige Plätze, wo ein Backofen fehlt.
 
Auch gestern und heute blieben wir noch auf dem Wohnmobilstellplatz, genossen das Nichtstun, den Strand, das Meer, die Sonnenuntergänge, hatten einander viel zu erzählen, gingen spazieren, Chris versuchte sich im Kuchenbacken mit dem Omnia und zum Abendessen heute weihten wir unseren neuen steckbaren Holzkohle-Grill von FENNEK ein – ebenfalls ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk für Chris von meiner Familie. Verpackt in einem Alukoffer hat der Grill in etwa die Maße eines Tablets oder kleinen Laptops (Gesamtgewicht: 3,1 kg).

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