Roadtrip entlang der spanischen Mittelmeerküste

Eigentlich wollten wir am Dienstagvormittag zum Cabo Tiñoso, allerdings war die Straße dorthin kurz hinter dem Ort Campillo de Adentro für Wohnmobile gesperrt. Also haben wir uns stattdessen auf den Weg zum Leuchtturm von Portmán gemacht. Unterwegs hatten wir noch an einer kostenpflichtigen Servicestation (2,00 €) bei einer Tankstelle gehalten.
 
Der Leuchtturm mit einer Höhe von 8 Metern befindet sich auf einer Landzunge östlich der Bucht von Portmán und wurde 1865 in Betrieb genommen. Vom Parkplatz waren es nur wenige Gehminuten hinauf zum Leuchtturm, dessen Grundstück aufgrund einer militärischen Übung nicht begehbar war und von Soldaten bewacht wurde. Aber auch von unterhalb des Leuchtturms bot sich eine fantastische Aussicht auf die Küste.
An der Costa Calida liegt das markante Cabo de Palos bei La Manga del Mar Menor zwischen Cartagena und San Pedro an der Südostküste Spaniens. Die Fahrt dorthin bot am Mar Menor, eine Salzwasser-Lagune, entlang eine wunderschöne Aussicht. Auf dem Kap steht ein Leuchtturm in Form einer toskanischen Ordenssäule auf einem zweistöckigen Leuchtturmwärterhaus. Die Höhe des 1856 erstellten Turms beträgt 51 m. Direkt vor dem Turm befindet sich ein kostenfreier Parkplatz, so dass es nur ca. 100 m hinauf zur Aussichtsplattform waren. Vom Leuchtturm aus hatten wir einen hervorragenden Blick zu den Sandstrände von La Manga auf der einen Seite und auf der anderen Seite zur Steilküste.
      
Der Faro del Estacio ist ein weiterer Leuchtturm, den es auf La Manga del Mar Menor gibt. Die Höhe des Leuchtturmes beträgt 29 m und er stammt aus dem Jahr 1971. Zudem bot er einen tollen Weitblick auf das Mar Menor (Europas größtes salzhaltiges Binnengewässer).
Anschließend verließen wir die rund 22 km lange und zwischen rund 100 bis 1.500 m breite Nehrung La Manga del Mar Menor wieder, denn das Erholungs- & Urlaubsgebiet ist eine riesige Touristenhochburg.
 
Nur knapp 30 Fahrminuten von der Stadt Torrevieja entfernt, lag unser nächstes Ziel: der Leuchtturm Santa Pola aus dem Jahr 1858. Von der N332 gelangten wir auf einer schmalen, holprigen und 4 km langen Straße zum kostenfreien Parkplatz, von wo aus wir bereits den Leuchtturm sehen konnten. Von dort aus führte ein Trampelpfad rechts an dem weißen, eingezäunten Turm, der nicht für die Öffentlichkeit zugänglich war, vorbei zu einer Aussichtsplattform auf einem Felsen. Von diesem schwebenden Steg hatten wir einen wundervollen Panoramablick auf die Bucht von Alicante, den Leuchtturm und den endlosen Horizont während über uns Gleitschirmflieger flogen.
Zum Übernachten fuhren wir dann zur Küstenstraße unterhalb des Leuchtturms und stellten uns direkt ans Meer. Vor 2 ½ Monaten hatten wir dort auch schon einmal übernachtet – dieses Mal war es jedoch nicht ganz so überfüllt.
 
Gestern war unser erstes Ziel die zwischen den Städten Sax und Villena gelegene teilweise verlassene Kolonie Santa Eulalia, wo viele der Hauptgebäude sich in einem fortgeschrittenen baufälligen Zustand befanden. Früher gab es wohl mal eine Ölmühle, eine Mehlfabrik und eine Alkoholfabrik. Neben einem Herrenhaus gab es wohl auch Wohnungen für Arbeiter, Geschäfte, ein Theater, eine Kirche und ein Casino. Der Ort wurde 1940 fast vollständig verlassen, wobei es einige Häuser gibt, in denen heute noch Einheimische leben.
 
Danach fuhren wir zu dem ehemaligen Thermalbad und späteren Sanatorium Preventori d’Aigües an der spanischen Costa Blanca. Es liegt am Ortsrand der Gemeinde Aigües in der Provinz Alicante, am Fuß des Bergmassivs Cabeçó d’Or. 1816 wurde das luxuriöses Kurbad mit Hotelanlage errichtet. Das heute noch vorhandene Hauptgebäude stammt aus dem Jahr 1838. 1936 wurde der Hotelbetrieb eingestellt und in dem Gebäude zog ein von Nonnen geführtes Sanatorium für tuberkulosekranke Kinder ein. Im Jahr 1965 schloss das Sanatorium und damals kam es zu Plünderungen in dem ehemals mondänen Gebäude: Anwohner schleppten Möbel, Armaturen und ganze Marmortreppen aus dem Haus. Seit den 90er Jahren verfällt das Kurbad mehr und mehr. Es wird häufig von Jugendlichen sowie Anhängern des Okkultismus und der Esoterik-Bewegung besucht. Mehrfach berichtete die Lokalpresse von spiritistischen Sitzungen und schwarzen Messen, die in dem Gebäude abgehalten wurden. Viele Teile des Hauptgebäudes zeigten Spuren von Vandalismus. Anfang des 21. Jahrhunderts brannte sogar der Dachstuhl aus. Die zeitweiligen Besitzer rissen mehrere Nebengebäude und die im 19. Jahrhundert für die Kurgäste erbaute Kapelle ab. Auch das Schwimmbecken wurde zugeschüttet.
Als nächstes fuhren wir dann zum Cabo de San Antonio an der nördlichen Costa Blanca, nahe der Stadt Jávea. Vom 162 m hohen Kap fallen steile, zum Teil senkrechte Felsen aus Kalkstein zum Meer ab. Das Kap ist Teil eines Naturschutzparks und auf ihm thront ein 17 m hoher, weißer & runder gemauerter Leuchtturm von 1855. Auch dieser war mal wieder nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, aber es gab mehrere Wanderwege, denen wir in ein Blütenmeer folgen konnten und die uns einen großartigen Ausblick boten.
 
Für die Nacht steuerten wir dann den kostenfreien Wohnmobilstellplatz direkt neben dem Badestrand in Almenara an, wo wir nach dem Abendessen noch einen Spaziergang entlang des Bohlenwegs, der als Promenade diente, machten.
Heute morgen ließen wir an der Servicestation des Stellplatzes noch das Grauwasser ab und leerten die Toilette aus, ehe wir uns auf die letzte Etappe zum Ferienhaus begaben.
Nachdem wir in Vinaròs noch unsere Lebensmittelvorräte aufgestockt hatten, kamen wir bei der Finca gegen 13:15 Uhr an. Wir bezogen die obere der beiden Wohnungen, räumten alles aus dem Campervan und starteten mit der Reinigung des Pools, damit wir für die kommende Zeit stets die Möglichkeit einer Abkühlung haben.

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