Spaniens Leuchttürme

Wir fuhren vom Stausee weg und machten als erstes Halt bei dem kostenfreien Wohnmobilstellplatz in Alora, um dort die Servicestation zu nutzen: Grauwasser ablassen, Toilette entleeren, Trinkwasser auffüllen.
Anschließend ging es zurück ans Meer und zwar nach Torre del Mar. Unser Ziel waren die Leuchttürme direkt an der Promenade: der blau-weiße Turm wurde 1974 erstellt und ist rund 24,7 m hoch; der kleine, 9 m hohe Leuchtturm, der gleich daneben steht, wurde 1969 erstellt, genügte aber den modernen Anforderungen nicht. Wir fanden einen großen, kostenfreien Parkplatz, ebenfalls direkt an der Promenade, und machten einen kleinen Spaziergang. Aufgrund des Feiertags (Tag der Arbeit) waren sehr viele Menschen unterwegs. Wir frühstückten noch und fuhren dann weiter zum nächsten Leuchtturm, der sich im Ortsteil Torrox-Costa befindet. Er wurde am 1. Mai 1864 fertiggestellt und ist 26 m hoch. Wir umrundeten diesen, genossen die Meeresbrise und lauschten dem Rauschen der Wellen.
Danach versuchten wir einige weitere Leuchttürme zu erreichen, jedoch ohne Erfolg:
Die Zufahrtsstraße zum Faro de la Herradura war für Fahrzeuge gesperrt und da er sich mitten in einem Wohngebiet befand, war kein Parkplatz zu finden.
Der Faro de Cabo Sacratif war nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, so dass wir vor einem großen Tor standen.
Zum Faro Castell de Ferro sind wir eine steile Straße hinauf gewandert, um dann ebenfalls vor einem Tor zu landen, welches den Zugang versperrte.
Der Faro de Adra sah so trostlos und unspektakulär aus, dass wir nur an ihm vorbeigefahren sind.
Der Faro de Punta de Baños war versteckt inmitten von Gewächshäusern, zu denen nur private Straßen führten, so dass wir die Suche aufgaben.
Und der Faro Sabinar befindet sich in einem Naturschutzgebiet, für welches die Zufahrtsstraße nicht für motorisierte Fahrzeuge frei gegeben ist und, wie so oft, gab es keine Möglichkeit zu parken, um dann eventuell zu Fuß zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren.
Zum Übernachten fuhren wir anschließend auf einen großen Schotterparkplatz an der Strandpromenade von Roquetas de Mar. Wir standen dort mit vielen weiteren Wohnmobilen. Auch hier war aufgrund des Feiertags bis in den Abend viel los an/auf der Promenade.
   
Am nächsten Morgen schwang Chris sich aufs Fahrrad und holte bei einem Bäcker im Ort ofenfrisches Brot, ehe wir uns auf den Weg zum Faro del Castillo de San Telmo machten. Leider war die Treppe hoch zum Leuchtturm versperrt.
Weiter ging es zum abgelegenen, verlassenen & zerstörten Cortijo del Fraile im Naturpark Cabo de Gata-Níjar. Das Bauernhaus wurde im 18. Jahrhundert von den Dominikanermönchen aus Almería als Zentrum eines bedeutenden landwirtschaftlichen Betriebes mit Olivenbäumen und Weinreben erbaut. Wir waren überrascht, dass doch so viele weitere Besucher vor Ort waren. Das muss wohl daran gelegen haben, dass das imposante Gebäude im Laufe der Jahre als Kulisse für eine Reihe von Filmen verwendet wurde, darunter die Western-Klassiker von Clint Eastwood „The Good, the Bad and the Ugly“ und „For a Few Dollars More“ sowie einige italienische Western und ein paar spanische Fernsehdramen.
Nachdem wir dort noch frühstückten, fuhren wir nach La Mesa Roldán, ebenfalls im Naturpark Cabo de Gata-Níjar, wo auf einer Anhöhe, an einem der höchsten Punkte der Küste von Almería, sich ein Leuchtturm sowie der Turm Mesa Roldán befinden. Der Wachturm wurde Ende des 15. Jahrhunderts gebaut und diente dem Schutz der Küste vor Piratenangriffen. Zudem war er Drehort für die TV-Serie „Game of Thrones“. Der Leuchtturm hingegen wurde am 31. Dezember 1863 eingeweiht und 1972 elektrifiziert. Die Anhöhe war ein herrlicher Aussichtspunkt für den Küstenbereich und die umliegenden Berge.
   
Danach fuhren wir weiter die Küstenstraße entlang, wobei wir einen kurzen Stopp am Mirador de la Granatilla einlegten. Gegen 14:15 Uhr kamen wir dann am Playa de La Invencible an. Wir verbrachten einen entspannten Nachmittag, wobei wir den Meerblick vom Campervan aus genossen, am wenig besuchten Strand badeten und Chris fuhr auch zweimal mit den SUP. Wir konnten sogar zum ersten Mal in Spanien unsere schattenspendende Markise ausfahren.
Die Nacht verbrachten wir dort dann mit drei weiteren Wohnmobilen, wobei es schien, dass unsere französischen Nachbarn schon länger an diesem herrlichen Flecken campten.
Heute Morgen hatten wir ein erquickendes Bad im Mittelmeer, während am Horizont die Sonne in kräftigen Farben aufging.
Anschließend war unser erstes Ziel für heute der Leuchtturm von Aguilas, direkt neben dem Haupthafen der Stadt an der Bucht von Levante und am Fuße einer Burg. Der heutige Leuchtturm wurde dort 1973 in Betrieb genommen.
Von dort ging es weiter zum Leuchtturm von Mazarrón, der sich in Puerto de Mazarrón befindet und 1861 auf einem Wehrturm errichtet wurde. Eine Straße führte zum Leuchtturm hinauf, von wo aus wir einen herrlichen Blick auf die Region und die Umgebung hatten. Er ist allerdings für die Öffentlichkeit geschlossen und wir konnten ihn somit nicht besichtigen.
   
Unser nächstes Ziel war das verlassene Sanatorio de Sierra Espuña, wo wir gegen 13:15 Uhr ankamen. Da im frühen 20. Jahrhundert Tuberkulose und Lepra durch die Gemeinde Murcia wüteten, begann der Bau dafür 1913. Der erste Stock wurde 1917 fertiggestellt, aber der gesamte Komplex wurde erst 1934 fertiggestellt, da in den warmen Sommermonaten Patienten, denen es gut ging, mit dem Bau beauftragt wurden. Ab 1949 ging es vielen Patienten mit Zugang zu dem neu entdeckten Streptomycin besser und sie verließen das Krankenhaus. Mitte der 1950er Jahre wurde es nach und nach als Waisenhaus umfunktioniert. Das Waisenhaus wurde jedoch 1962 geschlossen, da der Komplex viel zu groß für einen effizienten Betrieb war und das Geld zur Finanzierung des Projekts versiegte. Bis in die 1980er Jahre war das Krankenhaus verlassen, wurde gefährlich altersschwach und zog eine Reihe Abenteuerhungrige an, die an angeblich paranormalen Erlebnissen teilnehmen wollten, die dort stattfanden. Daher wurde kurzzeitig versucht, das Gebäude in ein Hostel umzuwandeln, aber der ruinöse Großteil des Gebäudes stoppte das Projekt erneut. Seit 1995 ist das Gebäude komplett verlassen.
Gegen 16:30 Uhr kamen wir dann in La Azohia an, wo wir für die Nacht mit vielen weiteren Wohnmobilen auf einem Parkplatz im Grünen mit Meerblick standen.

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