unweit der portugiesischen Grenze

Schon am Morgen als wir erwachten, regnete es. Als der Regen dann mal nachließ, ergriffen wir die Chance und fuhren auf den 341 m hohen Monte de Santa Trega. Der Weg hinauf führte über eine kostenpflichtige Straße und an der ersten Kurve der Serpentinen stand ein kleines Holzhäuschen, wo ein freundlicher Spanier in einem Regenmantel saß und 1,00 €/Person Maut haben wollte. Den Gipfel erreichten wir mit unserem Campervan nach vier Kilometern von A Guarda aus. Dabei ging es am teilweise restaurierten eisenzeitlichen Castro de Santa Trega vorbei. Oben angekommen, erreichten wir einen leeren Parkplatz. Es gibt zwei Restaurants, eine Kapelle, ein Museum und kleine Souvenirläden, die in die alten Steinmauern integriert wurden – kein Mensch war zu sehen oder zu hören. Der Berg war ein fantastischer Aussichtspunkt über dem Río Miño und das Panorama, dass sich von dort oben bot, war unglaublich schön: Galizien mit dem Hafen A Guarda, der mächtige Atlantik, weiße Sandstrände entlang des Flusses, die portugiesische Küste am Horizont, eine kleine Insel mit einer Festung sowie die portugiesischen und galizischen Küstengebirge.
Während wir noch auf dem Berg frühstückten, kehrte der Regen zurück und mit ihm die Wolken & der Nebel, die den Berg einhüllten. Ein Glück sind wir rechtzeitig auf dem Berg gewesen und konnten die beeindruckende Aussicht genießen, denn im Nu erkannten wir nichts mehr.
Auf unserem Weg Richtung Ourense hielten wir im galizischen Weinstädtchen Ribadavia, um im Waschsalon „Tu Colada Veloz“ Wäsche zu waschen. Anschließend fuhren wir weiter zum kostenfreien Wohnmobilstellplatz am Ufer des Río Miño bei Cenlle.
      
Gestern fuhren wir durch die malerische und manchmal schroffe Landschaft der Ribeira Sacra in der Provinz Ourense entlang der Flüsse Sil & Miño.
Als erstes hielten wir am Mosteiro de San Pedro de Rocas, einem zauberhaften, aus einem Granitfels herausgehauenen Kloster in Kleinformat inmitten von dichtem Wald in der wildromantischen Berglandschaft im Süden Galiziens. Es wurde 573 gegründet und es gibt eine Felsenkirche, sowie -gräber und sogar eine steile Treppe, die hinauf zu einem Glockengiebel führte. Gleich daneben zeigte ein modernes Museum die Geschichte des Klosters und seines Anbaus aus dem 16. bis 18. Jahrhunderts. Der Eintritt war frei.
Wir fuhren weiter zum stattlichen Mosteiro de Santo Estevo, welches an der steilen, dicht bewaldeten Talseite über dem Río Sil liegt. Das riesige Kloster wurde im 12. Jahrhundert erbaut und ist heute ein Luxushotel.
   
Von dort aus ging es weiter nach Parada de Sil, wobei wir unterwegs am Miradoiro de Cabezoás stoppten. Die Aussichtsplattform ist am Straßenrand gelegen und befindet sich auf einer Höhe von 700 Metern vor dem Mäander Coto das Boedas – einem der tiefsten Punkte der Sil-Schlucht.
Im Dorf Parada de Sil stellten wir Noa dann auf einem großen, recht neuen und kostenfreien Parkplatz ab (Wohnmobile waren im Rest des Ortes nicht erwünscht) und machten uns zu Fuß auf zum spektakulären Aussichtspunkt über die Schlucht: Balcóns de Madrid.
Das 1898 gegründete Weingut „Ponte da Boga“ in der Gegend von Castro Caldelas war unser nächstes Ziel. Eine Verkostung war leider nicht möglich, daher ließen wir uns beraten und nahmen zwei Weine & einen Sahnelikör mit.
Im nur 6 km entfernten, auf einem Hügel gelegenen Castro Caldelas luden die Kopfsteinpflasterstraßen und alten Steinhäuser am oberen Ende des Dorfes zu einem kleinen Spaziergang ein. Das Dorf liegt 52 km östlich von Ourense.
Auf unserem Weg nach Puebla de Sanabria fanden wir dann am Río Camba bei Viana do Bolo ein herrlich ruhiges Plätzchen für die Nacht.
 
Unweit der portugiesischen Grenze erstreckt sich das faszinierende Puebla de Sanabria in Kastilien-León voller mittelalterlicher Sträßchen und ruhiger Gassen mit Kopfsteinpflaster, die sich um eine Burg aus dem 15. Jahrhundert winden. Der Ort liegt auf einer Anhöhe über dem Zusammenfluss der Flüsse Tera & Castro und die Burg markiert den höchsten Punkt des Ortes. Wir parkten am Fluss Tera, 750 m vom Zentrum entfernt – von dort war es ein steiler Aufstieg mit vielen Treppenstufen und toller Aussicht.
Anschließend fuhren rund drei Stunden bis zum verschlafenen Ciudad Rodrigo, ebenfalls unweit der portugiesischen Grenze. Es ist eine mittelalterliche Stadt, deren Kern von dicken Stadtmauern umgeben ist, und auf einem Hügel über dem Fluss Río Águeda liegt.
Wir parkten auf dem kostenfreien Wohnmobilparkplatz an einer Tankstelle und neben einer Hauptstraße, aber nur wenige hundert Meter von der Altstadt entfernt. In die historische Altstadt gelangten wir durch das Stadttor und gleich daneben führte eine lange Treppe auf die zwischen dem 12. & 15. Jahrhundert errichtete Befestigungsmauer rund um die Altstadt. Wir wanderten 2,2 km um die Stadt und genossen den schönen Blick auf die umliegenden Ebenen, den Fluss Águeda, eine alte Brücke sowie die Berge der Peña de Francia im Südosten. Nach unserem Rundgang bummelten wir noch durch die Gassen der Altstadt bis zum Hauptplatz, dem Herzstück der hübschen Stadt. Leider ist das Parken auf dem Platz erlaubt, was seinen Charme etwas beeinträchtigt.
Danach fuhren wir zum kostenfreien, sehr ruhigen Wohnmobilstellplatz am Ortsrand von La Alberca.

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