unterwegs in der Extremadura

Für den Morgen hatten wir einen Halt im kleinen Garrovillas de Alconétar eingeplant. Dieser ansonsten unscheinbare Ort zeichnete sich durch seinen bemerkenswerten Hauptplatz aus, der von bogenförmigen Säulengängen und zweistöckigen Häusern, im Untergeschoss mit Arkaden verziert, umgeben ist.
Danach fuhren wir zum historischen Städtchen Alcántara in den letzten Ausläufern der Bergkette Sierra de San Pedro im Westen der Extremadura. Unterhalb dieser entlegenen Ortschaft erstreckt sich Spaniens spektakuläre, älteste noch erhaltene römische Brücke über dem Río Tajo.
   
Wir parkten auf einem der kleinen Rastplätze an der Brücke, wo wir erst einmal frühstückten. Dann schlüpften wir in unsere Wanderschuhe und wanderten durch Wiesen & vorbei an Feldern zum Balcon del Mundo bei strahlendem Sonnenschein & 30°C. Von dem Aussichtspunkt und auch schon unterwegs hatten wir einen wunderschönen Blick auf die Brücke, den Fluss und die Stadt. Von dort aus gingen wir auch noch in den Ort und schlenderten ein Weilchen durch die Gassen, u.a. vorbei am gewaltigen Conventual de San Benito, und es gab viele Störche. Auf dem Weg zurück zum Campervan folgten wir einem Fußgängerweg, der nach 250 m bergab zu einem weiteren Aussichtspunkt führte.
Wir überquerten die Brücke, um zu Aussichtspunkt Nr. 3 zu gelangen, von dort konnten wir trotz Hochspannungsleitungen sowohl die Stadt als auch die römische Brücke sehen.
Unweit davon entfernt befindet sich ein alter römischer Steinbruch, welcher sich in den letzten zwei Jahrtausenden mit Wasser gefüllt hat und ein wunderschöner Ort zum Schwimmen war, umgeben von gewaltigen Felswänden, die stufenförmig aufsteigen, und einem kleinen Sandstrand. Nach der Wanderung bei den heißen Temperaturen einfach ideal – und wir waren ganz allein.
 
Anschließend fuhren wir zum westlich von Cáceres gelegenen malerischen Naturpark Los Barruecos. Er ist eine eindrucksvolle Felsenlandschaft entlang der Seeufer mit brütenden Weißstorchkolonien – die Störche hatten jeden geeigneten Platz besetzt, den sie für geeignet gehalten hatten, um dort ein Nest zu bauen. Und auf den grünen Weiden grasten Kühe oder watschelten Enten & Gänse, wobei die Wahrzeichen des Parks die rund gewaschenen Granitfelsen sind, die sich über die Landschaft verteilen.
Nach dem Abendessen, gegen 18:30 Uhr, bat uns dann die Guardia Civil den Naturpark zu verlassen, da die Region aufgrund des landesweiten Coronavirus-Notstands abgeriegelt sei. Nach einem kurzen Abstecher nach Cáceres, da wir Motoröl & Brot benötigten, fuhren wir für die Nacht wieder zum verlassenen Bahnhof am Río Tajo.
      
Gestern Morgen habe ich noch Müll gesammelt und dann fuhren wir in die Stadt Trujillo. Wir parkten auf dem kostenfreien Wohnmobilstellplatz direkt neben der Stierkampf-Arena, etwa einen Kilometer vom historischen Zentrum der Kleinstadt entfernt. Nach dem Frühstück machten wir uns daran den Ort mit seinem Labyrinth aus Gassen mit Villen, grünen Höfen, ruhigen Plätzen und Kirchen zu erkunden. Der Hauptplatz mit seinen steinernen Barock- & Renaissance-Bauwerken mit kunstvollen Fassaden war am beeindruckendsten.
   
Anschließend fuhren wir in Richtung Zafra und durchquerten dabei das kleine Feria auf einer Hügelkuppe.
In Zafra hielten wir ebenfalls auf dem kostenfreien Wohnmobilstellplatz, ein Parkplatz des Messegeländes – die Lage des Platzes neben zwei verkehrsreichen Straßen war zwar nicht schön, aber für den Besuch der Stadt bestens geeignet. Bevor wir losgingen, kamen wir noch mit einem freundlichen niederländischen Paar ins Gespräch. Enge Straßen führten dann während unseres Spaziergangs an barocken Kirchen, altmodischen Läden und traditionellen Häusern vorbei.
Von dort fuhren wir rund 30 Minuten bis zum kostenfreien Wohnmobilstellplatz in Jerez de los Caballeros. Es war ein sehr schöner Stellplatz am Ortsrand, mal wieder direkt neben einer Stierkampf-Arena, mit großen mit Grünstreifen versehenen Parzellen – jede hatte sogar einen eigenen Stromanschluss.
      
Die Kleinstadt liegt nahe der Grenze zu Portugal und zur Region Andalusien im Süden der Extremadura, rund 110 km von der Stadt Mérida entfernt.
Ins Ortszentrum gelangten wir heute Vormittag von dort aus zu Fuß in nur 10 Minuten. Hohe Kirchtürme und weißgetünchte Häuser prägten das einzigartige Stadtbild – beim Schlendern durch den mittelalterlichen Ortskern mit seinen Gassen tauchte immer wieder ein Kirchturm auf, der uns zur Orientierung diente. Zur Mittagszeit kehrten wir dann zurück zum Stellplatz und verbrachten einen entspannten und ruhigen Nachmittag. Am Abend gegen 20:00 Uhr zogen dann Regenwolken auf.

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