die Westküste von Galicien

Am Morgen des 10. Aprils folgten wir der Schotterpiste entlang der Küste, die vom Parkplatz zum Cabo Vilán durch ein gelb-rotes Farbenmeer von Ginster & Heidekraut führte. Zudem kamen wir an den Anlagen einer modernen Fischzuchtanlage vorbei. Der Leuchtturm auf dem Kap wurde auf einem Granitfelsen erbaut und ist einer der ältesten Leuchttürme Spaniens. Uns bot sich eine gute Aussicht auf die Costa da Morte in Richtung Nordosten.
Unser nächstes Ziel war dann der westlichste Punkt Galiciens und damit auch der westlichste Punkt des spanischen Festlands: das malerische & felsige Kap Touriñán, 17 km südlich von Muxía. Das Kap liegt an der Spitze einer Halbinsel, die im Wesentlichen aus Granitgestein besteht und ragt rund einen Kilometer in den Atlantischen Ozean hinaus. Auf einem Plateau steht ein alter Leuchtturm von 1898 und sein moderner Nachfolger von 1981.
Von dort aus ging es zum südlich vom Kap gelegenen Sandstrand Praia de Nemiña, der sich über 1 ½ Kilometer im Norden der Mündung der Ría de Lires erstreckt. Da es regnete und die Parkplatzmöglichkeiten für Wohnmobile eingeschränkt waren, blieben wir nicht lang und fuhren weiter zum Praia do Rostro – nur eine kurze Fahrt entfernt. Dieser ist ein spektakulärer 2 km langer und sehr breiter Sandstreifen. Wir genossen einen wunderbaren Spaziergang auf dem feinen Sand und lauschten dem Rauschen des Meeres.
Das Wetter war heute sehr wechselhaft: gerade am Strand hatten wir Glück, dass die Wolkendecke kurzzeitig aufriss, aber schon im nächsten Moment regnete es wieder. Daher entschieden wir uns auf unserem Weg zum Cabo Fisterra auf dem kostenpflichtigen Wohnmobilstellplatz im Ort zu halten. Geplant war dort den Tag zu verbringen, aber dann regnete es eine Weile nicht, weshalb wir dann doch weiterfuhren (zum Kassieren des Stellplatzes kam zum Glück noch niemand vorbei). Von dem kleinen Fischerort aus fuhren wir 3 ½ Kilometer in südliche Richtung bis zum Kap, das am Ende einer Landzunge liegt. Dort erwarteten uns ein malerischer Rundumblick und ein Leuchtturm. Der Faro de Fisterra stammt aus dem Jahr 1868. Trampelpfade führten hinunter zur Spitze des Kaps. Wir ließen unsere Blicke über die unendlichen Weiten des Atlantiks und nach Osten über die Bucht der Ría de Corcubión schweifen.
Anschließend fuhren wir weiter zum Faro de Punta Insua in Lariño, etwa 30 km vom Cabo Fisterra entfernt. Dieser war jedoch aufgrund von Bauarbeiten gesperrt, weshalb wir zum Faro de Corrubedo weiterfuhren. Dieser Leuchtturm befindet sich an der Spitze eines Kaps in einer felsigen Umgebung und wurde im Jahre 1853 erbaut. Mittlerweile regnete es in Strömen, so dass wir den Leuchtturm und die Aussicht nicht wirklich genießen konnten.
Wir entschieden uns daher den kostenfreien Wohnmobilstellplatz in Pontevedra im Nordwesten Spaniens anzusteuern. Er befindet sich bei der modernen Brücke Ponte dos Tirantes über dem Río Lérez, etwa 600 m vom Zentrum entfernt. Die von Drahtseilen der Brücke bei Wind verursachten Geräusche waren allerdings sehr laut und auch sonst befanden wir uns in einem sehr betriebsamen Bereich: viele Menschen, Sportler, Hundebesitzer, viel Verkehr, neben einem großen PKW-Parkplatz mit viel Kommen & Gehen, mit dem naheliegenden Kreisverkehr an einem Verkehrsknotenpunkt und gegenüber von einem Krankenhaus. In der Nacht war es aber sehr ruhig.
In nur wenigen Minuten waren wir dann am Sonntagvormittag zu Fuß in der kompakten Altstadt. Wir erkundeten diese während wir nebenbei den Pokémon GO Community Day spielten. Die verwobenen Gassen und lebendigen kleinen & größeren Plätze beherbergten die viele Läden, Märkte, Cafés & Tapas-Bars. Von 11:00 bis 14:00 Uhr waren wir unterwegs – für die restlichen drei Stunden des Events, bis 17:00 Uhr, machten wir es uns dann im Van gemütlich. Den Abend verbrachten wir dann ganz entspannt mit ein paar Runden Rummikub und wir schauten einen Film.
Nach zwei Nächten verließen wir heute kurz vor 11:00 Uhr den Stellplatz und machten uns auf zum Cabo de Home. Nachdem wir rund eine Stunde dorthin gefahren sind, war 10 min vor dem Ziel, mal wieder, die Straße für Wohnmobile gesperrt und es gab, wie immer, kein Parkplatz, von dem wir hätten mit den Rädern zu unserem Ziel fahren können.
   
Nachdem wir dann in Vigo einkaufen waren, fuhren wir nach Baiona zur Fortaleza de Monterreal. Das von Pinien bestandene Kap Monte Boi, dominiert von den Mauern der Festung, war nicht zu übersehen. Wir folgten dem etwa zwei Kilometer langen Fußweg rund um die Halbinsel mit Blick auf die Felsenküste und ein paar kleinen Sandstreifen.Danach reisten wir entlang der Küste mit Blick auf das Meer bis zum rot-weiß-gestreiften Faro de Cabo Silleiro, wo wir eine kleine Pause einlegten und ein Stieleis schleckten. Der Leuchtturm thront 85 m hoch an einem Berghang und rund herum finden sich aufgegebene Geschützstellungen des spanischen Militärs.
Weiter Richtung Süden fanden wir dann in A Guarda ein herrliches Plätzchen direkt am Meer mit Blick auf den Monte de Santa Trega für die Nacht mit zwei weiteren Wohnmobilen. A Guarda als südlichste Stadt in Galicien befindet sich an der spanisch-portugiesischen Grenze am Grenzfluss Rio Miño.Nach dem Abendessen unternahmen wir noch einen Spaziergang auf einem Teilstück des portugiesischen Jakobswegs entlang der Küste.

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