in den Picos de Europa & an der Küste Asturiens

Morgens haben wir bei Ebbe einen Spaziergang zum und am Playa de Berellín unternommen. Pina traf sogar auf einen Spielpartner – so schauten wir den beiden beim Herumtollen zu während das langsam zunehmende Wasser um unsere Füße spielte.
Eigentlich wollten wir für heute einen Campingplatz ansteuern, aber scheinbar waren alle noch saisonbedingt geschlossen.
Also schnell die Pläne geändert und ab ging es in den Nationalpark Picos de Europa. Die gezackten, tief zerklüfteten Massive, die sich über Asturien, Kantabrien und den Nordosten der Provinz Kastilien-Léon erstrecken sind eine der spektakulärsten Berglandschaften Europas, voll von Eichen- und Buchenhainen. 
Südlich von Panes folgten wir der N-621, dem Río Deva flussaufwärts. Wir machten uns zu erst auf in das 20 km nördlich von Potes gelegene winzige Bejes, da wir dort eigentlich den kantabrischen Blauschimmelkäse Picón in der Quesería Alles probieren wollten. Nach einem kleinen Spaziergang durch das Dorf fanden wir auch den Käseladen, leider war dieser jedoch geschlossen.
Wir setzten unsere Reise fort, durchquerten die beeindruckende Schlucht Desfiladero de la Hermida und fuhren südwärts nach Potes. Von dort gelangten wir zum rund 23 km westlich gelegenen Fuente Dé. Unterwegs hielten wir gegen 12:30 Uhr bei der Quesería Río Deva, wo auch wieder keine Verkostung aufgrund der Corona-Pandemie möglich war. Daher nahmen wir auf gut Glück einen Schafs- & einen Blauschimmelkäse mit. Auch dem kleinen, malerischen Dorf Mogrovejo, welches sich an einen Berghang schmiegt, statten wir einen Besuch ab. Wir schlenderten vorbei an einem mittelalterlichen Wachturm, Häusern aus dem 16. Jahrhundert, einer Kirche aus dem 17. Jahrhundert und im Hintergrund die Picos de Europa.
 
Das winzige Fuente Dé liegt dramatisch am Fuß der kahlen Südwand des Macizo Central und besteht nur aus zwei Hotels und einem Campingplatz, die sich an der Talstation der Seilbahn zusammendrängen – nichts Besonderes also. Die Seilbahn schien noch geschlossen gewesen zu sein. Wir kehrten um und folgten weiter der N-621 bis wir in Portilla de la Reina auf die LE-2703 abbogen und Richtung Covadonga fuhren. Immer wieder mussten wir anhalten und die Aussicht genießen. Kurz vor Covadonga parkten wir für die Nacht auf dem Parkplatz P3, ganz allein und einsam.
Am nächsten Morgen wollten wir zu den Lagos de Covadonga, 12 km hinter Covadonga. Allerdings ist die Zufahrtsstraße tagsüber von 7:30 bis 20:00 Uhr für Privatfahrzeuge gesperrt. Laut unseren Informationen hätte dies nur von Ende Juli bis Mitte September der Fall sein sollen. Da Busse nur im Sommer fahren, hätten wir uns ein Taxi nehmen müssen, um zu den Seen zu kommen. Das war uns dann alles zu blöd, zu mal auch keine anderen Touristen zu sehen waren, so dass wir halt wieder zurück zur Küste gefahren sind.
 
Einen ersten Halt legten wir 4,5 km östlich von Llanes am Playa de Ballota ein. Oberhalb, vom Mirador de la Boriza, warfen wir einen Blick auf den hübschen 350 m langen Strand, der von grünen Klippen gesäumt ist. Gern wären wir mit unserem Campervan auch hinunter gefahren, allerdings ist der unbefestigte Weg hinab nur für Fahrzeuge mit einer maximalen Breite von 2 Metern frei gegeben – da wir lieber nichts riskieren wollten, fuhren wir stattdessen weiter zum reizvolles Fischerstädtchen Llanes an der Costa Verde. Das Küstenstädtchen mit seinem kleinen mittelalterlichen Kern und dem geschäftigen Hafen liegt in einer grünen Landschaft malerisch zu Füßen des Gebirgszugs der Sierra de Cuera. Im gesamten Stadtgebiet existiert ein Parkverbot für Wohnmobile, so dass wir auf den extra ausgewiesenen Wohnmobilstellplatz am westlichen Ortsrand, etwa 1 km vom Zentrum entfernt, geparkt haben, um den Ort zu erkunden. Wie viele andere Wohnmobilisten blieben wir auf dem allgemeinen, kostenfreien Parkplatz vor der Schranke stehen. Entlang der Steilküste folgten wir dem Küstenweg Paseo de San Pedro mit schönen Aussichtspunkten auf die Felsenbuchten, das blaue Meer und die grünen Berge. Unser Spaziergang führte uns auch am kleinen, halbrunden urbanen Strand El Sablón im Herzen von Llanes vorbei. Er wird von einer Strandpromenade umfasst und ist ca. 100 m lang. Im Hafen dann lagen bunte Fischerboote und die Häuser drängten sich eng ans Wasser. Am Ende erreichten wir den achteckigen Leuchtturm, der 1860 erbaut wurde, am Hang der Steilküste.
 
Danach wollten wir eigentlich zum Playa de Torimbia & Playa de Toranda – allerdings war auch dort die Zufahrtsstraße wieder nicht für Wohnmobile zugelassen. Wir fuhren dann stattdessen zur magischen, 50 m langen, versteckten und von Klippen & Grün umgebenen Bucht Playa de Gulpiyuri, ein Inlandsstrand, abgeschnitten vom etwa 100 Meter entfernten Atlantik. Um diesen goldfarbenen Strand zu erreichen, bogen wir östlich von Naves nach Norden ab und gingen die letzten 300 m zu Fuß. Obwohl der Strand nicht zum Meer hin liegt, konnten wir hören und sehen, wie die Wellen durch Unterwassertunnel schwappten.
 
Auf dem Weg zum Leuchtturm am Kap Llastres vereinbarten wir in einer Reifenwerkstatt in Colunga für den darauffolgenden Tag einen Termin für neue Vorderreifen. Diese mussten dringend ausgetauscht werden, denn wir hatten Bange, dass die Alten Ostern nicht mehr überstehen würden. Trotzdem wir kein Spanisch sprachen & der Händler kein Englisch sprach, konnten wir mit Hilfe des Google-Übersetzers auf meinem Smartphone uns ganz gut verständigen. 
Der Leuchtturm am Kap Llastres wurde im Jahr 1994 auf dem Felsvorsprung eines Abhangs erbaut und ist somit der jüngste Leuchtturm Asturiens. Wir genossen den Ausblick von dieser schönen Wiesen- und Felslandschaft auf Orte wie den Strand Rodiles und die Landspitze von Tazones.
Auf dem Parkplatz am Strand Rodiles im Naturreservat der Ría de Villaviciosa fanden wir dann auch ein Plätzchen für die Nacht – im hinteren Platzteil ist ein Bereich extra für für Wohnmobile ausgezeichnet.
Nach dem Abendessen machten wir noch einen kleinen Ausflug an den herrlichen breiten, von goldenem Sand bedeckten 1 km langen Strand, der von Pinien & Eukalyptusbäumen begrenzt wird.
   

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