Roadtrip entlang der spanischen Ostküste

Während es am Montag den ganzen Tag bedeckt war und viel regnete, zeigte sich das Wetter am Tag danach sonnig. Kurz nach 9:30 Uhr frühstückten wir noch gemütlich mit Wilma, ehe wir uns von ihr gegen 11:00 Uhr verabschiedeten und unsere Reise fortsetzten. Ab dem Küstendorf Alcossebre fuhren wir die massiv bebaute spanische Küste entlang, was sich aufgrund vieler Sackgassen, Bremsschwellen & Kreisverkehre als schwierig und nervenaufreibend erwies. Wir fuhren vorbei an Torreblanca und Oropesa del Mar – eine verlassene Touristenhochburg folgte der anderen. Südlich von Valencia durchquerten wir den Naturpark L'Albufera und übernachteten schließlich südlich von Cullera am Plata El Brosquil mit Meeresrauschen.
 
Auch Mittwoch gondelten wir weiter die Küste entlang. Südlich der Hafenstadt Dénia frühstückten wir am Meer und machten einen kleinen Spaziergang. Über Xàbia fuhren wir nach Calp, etwas nördlich von Alicante hinter Benidorm, zum Naturpark Peñón de Ifach. Der auffällige Kalksteinvorsprung, der wir ein riesiger Backenzahn aus dem Meer ragt, beherrscht die Kulisse des Seebads. Parken ist außerhalb der Hauptsaison, vom 1. Juli bis 31. August, kostenfrei. Wir folgten dem malerischen Küstenweg, der unterhalb des Penyal d'Ifac verläuft und am am Hafen startete. Unsere Route führte uns dann weiter nach Altea, mit einem Fischerhafen und Stränden aus Kieselsteinen, wo wir einen kleinen Spaziergang die Promenade entlang unternahmen. Südlich von Alicante an der Punta Larga von Santa Pola fanden wir neben sehr vielen weiteren Wohnmobilen ein tolles Plätzchen für die Nacht.
 
Gestern Morgen sind wir kurz bevor die Sonne aufging erwacht und haben ganz gemütlich einen Kaffee und eine heiße Schokoladen getrunken. Leider behandelt nicht jeder diesen schönen Stellplatz direkt am Meer als etwas Besonderes, denn es fanden sich viele Glasscherben, Zigarettenstümmel und sogar menschliche Exkremente. Eine Müllsammelaktion war also angebracht: bis auf die menschlichen & tierischen Haufen sammelte ich nach langer Zeit mal wieder einen Sack voll Müll, während Chris mit Pina Ball spielte und den Van startklar machte.
 
Anschließend fuhren wir vorbei an Cartagena bis nach Bolnuevo. Dort unternahmen wir ca. 14:00 Uhr ganz spontan eine 9 ½ km lange Radtour mit Pina in die Sierra de las Moreras. Dort sahen wir dann auch zum ersten Mal die plastikbedeckten Gewächshäuser Spaniens. Von nun an sollte dieses Plastikmeer für eine lange Zeit das Landschaftsbild bestimmen, denn Großteile der andalusischen Provinz Almería sind mit diesen Gewächshäusern aus weißen Plastikplanen bedeckt. Das Problem ist nicht das Gewächshaus, sondern die unglaubliche Menge an Gewächshäusern und die Unmengen an Abfall. 
Für die Nacht fanden wir einen herrlichen Platz auf einer Klippe im Naturschutzgebiet Cabo Cope – ungestörte Einsamkeit, trotz vier weiterer Wohnmobile, und Blick auf’s Meer.
 
Heute waren unser erstes Ziel die charmanten Strände, die Cuatro Calas, ein paar Kilometer südlich von Águilas. Nun da die Bebauung der Küste nachgelassen hatte, fanden wir Massen an Wohnmobilen, die alle in Küstennähe parkten, manche schienen auch zu überwintern – Wildcamping abseits von ausgewiesenen Camping- & Stellplätzen. In der Neben-/Wintersaison schien dies ohnehin geduldet zu sein, denn die meisten Wohnmobile standen tatsächlich dort, wo es laut Schilder ausdrücklich verboten war.
Vorbei an an der Küstenstadt Mojácar ging es zum Naturpark Cabo de Gata-Níjar, südöstlich von Almería. Der Park umfasst 340 km² dramatische Felsküste und eine ausgedörrte wüstenähnliche Landschaft, sowie verlassene Bergwerke und bizarre Felsformationen. Wir hielten an dem Aussichtspunkt an der Hauptstraße zwischen La Isleta del Moro und Rodalquilar. Er bot eine tolle Aussicht über die schwindelerregende und unverbaute Felsküste. Weiter ging es zum Leuchtturm an der Südwestspitze des Kaps, wo wir einen guten Ausblick auf die zerklüfteten Vulkanklippen hatten. Unterwegs entdeckten wir rosarote Flamingos, jedoch nicht zum ersten Mal seid wir in Spanien unterwegs sind.
Hinter Almería steuerten wir dann Camping Roquetas in Roquetas de Mar an der Costa de Almería an. Wir trafen gegen 15:30 Uhr ein und konnten uns eine Parzelle aussuchen. Kurze Zeit nach uns trafen auch Svenja & Jerome ein. Die Beiden hatten wir in Kroatien kennengelernt und da wir in der gleichen Region unterwegs waren, hatten wir uns auf diesem Campingplatz für ein Wiedersehen verabredet. Somit verbrachten wir den restlichen Nachmittag in der Sonne und unterhielten uns dabei über alles Mögliche. Gegen 18:30 Uhr machten wir zusammen einen kleinen Spaziergang zum zehn Gehminuten entfernten Strand, ehe es eine heiße Dusche und Abendessen gab. Bis spät am Abend saßen wir draußen und hatten viel Spannendes zu erzählen.

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