das gebirgige Landesinnere: raue Schönheit & weiße Dörfer

      
Nach einem morgendlichen Spaziergang am Strand sind wir nach einem Zwischenstopp beim Supermarkt zum Sanlúcar AC Parking in Sanlúcar de Barrameda gefahren. Wir wurden sehr freundlichen empfangen und konnten uns einen Stellplatz, umgeben von Hecken, aussuchen, was bei dem teilweise kräftigen Wind sehr angenehm war. Der Wohnmobilstellplatz hatte zwar keinen Trockner, dafür aber einen überdachten Bereich mit Wäscheleinen. So stand dem Wäsche waschen, trotzdem es ab und an regnete, nichts im Wege. Gegen 17 Uhr ließ der Regen auch mal nach und wir machten einen Spaziergang zum Strand.
 
Da auch für den Freitag mit viel Regen zu rechnen sein sollte, entschieden wir eine weitere Nacht auf dem Wohnmobilstellplatz zu bleiben und für 8,00 €/Nacht inkl. W-LAN konnten wir nicht meckern. Es regnete bis ca. 13:00 Uhr und der gesamte Platz wurde von Pfützen überschwemmt, so dass wir nicht mehr trockenen Fußes zur Toilette gehen konnte oder zurückkamen. Am Nachmittag dann klarte der Himmel sogar ein bisschen auf. Der Stellplatz füllte sich den Tag über, vollkommen überraschend trotz des schlechten Wetters, mit vielen Spaniern. Später fanden wir heraus, dass am 28. Februar der Tag von Andalusien gefeiert wird, und deshalb wohl viele Spanier über das Wochenende weggefahren sind.
 
Am 27. Februar verließen wir den Stellplatz kurz nach 11:00 Uhr und fuhren zur Vía Verde de la Sierra, nahe Sevilla und Ronda. Nach unserer Ankunft auf dem kostenfreien Parkplatz am alten Bahnhof des Dorfes Puerto Serrano aßen wir erst einmal Frühstück ehe wir uns auf unsere E-Bikes schwangen. Die Route ist ein 36 km langes Teilstück der alten Bahnlinie zwischen Jerez und Almerga – diese Bahnlinie war als solche aber niemals in Betrieb. Sie verbindet die Bahnstationen der Ortschaften Puerto Serrano, Coripe und Olvera. Auf stillgelegten Bahngleisen ging es durch eine wunderschöne, abwechslungsreiche Berglandschaft: wir radelten durch lange und kurze Tunnel (bis zu 1 km lang; mit Beleuchtung und ohne), überquerten Brücken und Viadukte, fuhren durch üppige Täler, Korkeichenwälder, entlang an Flussufern und durch herrliche Wiesen und Felder – eine spektakuläre Strecke. Nach rund 15 km am Viaducto de Coripe (237 m Länge) drehten wir um und waren nach rund 4 ½ Stunden wieder zurück am Startpunkt. Für die Nacht blieben wir mit einem weiteren Wohnmobil aus Belgien auf dem Parkplatz am Bahnhof stehen, mit Blick auf Olivenhaine.
 
Heute fuhren wir durch eine beeindruckende Landschaft nach Zahara de la Sierra, das sich an einen schwindelerregenden Steilhang am Fuß der Sierra de Grazalema mit Blick auf den türkisfarbenen Stausee schmiegt. Die steilen Gassen luden zur Erkundung ein und belohnten mit einem schönen Ausblick.
Eine aufregende Fahrt durch viele Serpentinen führte uns dann vorbei an Grazalema nach Ronda in der Provinz Málaga, wobei uns unzählige Motorradfahrer begegneten.
 
Ronda thront auf einem beeindruckenden Felsplateau und liegt mitten in einer riesigen Schlucht, südlich dieser erstreckt sich die Altstadt. Typisch für Ronda sind die weißen Häuserfronten. Am beeindruckendsten war die Puente Nuevo (Neue Brücke). Sie spannt sich über die nicht minder imposante 120 m tiefe Schlucht El Tajo und trennt die Altstadt vom jüngeren Stadtteil. Gern wären wir in einer der zahlreichen Tapas-Bars eingekehrt, jedoch waren sämtliche Tische in den Restaurants belegt – muss am Feiertagswochenende gelegen haben.
Unsere Route führte uns weiter durch das bergige Hinterland und vorbei am kleinen Dorf Ardales zu einem Parkplatz für die Nacht mit fantastischer Aussicht am ruhigen Embalse del Cónde de Guadalhorce, einem riesigen Stausee.

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