in der Steiermark: das Grüne Herz Österreichs entdecken
Auf einer Hochebene am Abhang der Seckauer Alpen, unweit von Knittelfeld, Spielberg und Judenburg, findet sich eines der geschichts- und kulturträchtigsten Ausflugsziele des Murtales: die Benediktinerabtei Seckau, ehemals Chorherrenstift und Bischofsitz der Diözese. Bei unserem kleinen Rundgang entdeckten wir in der Stiftskirche eine prachtvolle Erntekrone. Diese wird dort nicht, wie bei anderen Klöstern üblich, vor dem Altar gestellt, sondern hängt wie ein Kronleuchter vom Gebälk. Es ist ein mit akribischer Detailverliebtheit gebundener, nur wenige Meter über den Häuptern der Kirchgänger angebrachter Kronleuchter. Er soll an die Abhängigkeit der Menschen von der Natur erinnern, denn Menschen waren von jeher stark auf eine gelungene Ernte angewiesen, um den Winter zu überleben.
Gegen 12:15 Uhr kamen wir in der zweitgrößte Stadt der Steiermark an: Leoben. Wir fanden einen Parkplatz nur wenige Gehminuten vom Hauptplatz entfernt und zogen ein 30-minütiges Parkticket für € 0,40. Rund um den Leobener Hauptplatz, der zu den größten Schanigärten Österreichs zählt und über den der Murradweg führt, verteilen sich Caféhäuser, Konditoreien, Eissalons und Restaurants.
Einen der bedeutendste Wallfahrtsorte in Österreich: die römisch-katholisch Basilika von Mariazell, erreichten wir gegen 14:45 Uhr. Auch hier war das Parken nicht gebührenfrei: 30 min für € 0,50. Der Überlieferung nach wurde Mariazell 1157 gegründet. Nach einer ersten hölzernen „Zelle“ wurde laut einer Bauinschrift über dem Hauptportal im Jahre 1200 mit dem Bau einer steinernen romanischen Kapelle begonnen. Die erste urkundliche Erwähnung von „Cell“ fand man 1243. Besonders beeindruckend fanden wir die Kerzengrotte hinter der Basilika. Diese wurde gebaut, um das Problem der Rußentwicklung nicht in der Basilika zu belassen, sondern einen eigenen Raum zu schaffen. Die Kunstwerke in der Basilika haben unter dem Einfluss des Rußes enorm gelitten, und mussten mit großem finanziellem Aufwand restauriert werden. Aus diesem Grund ist es auch nicht erlaubt in der Basilika Opferlichter zu entzünden. Die Ruß- und Wärmeentwicklung in der Grotte war offensichtlich, strahlte aber auch ein ganz besonderes & ehrfürchtiges Flair aus, da sehr viele Kerzen brannten.Drei km nordöstlich von Mariazell auf 827 m Höhe liegt der Erlaufsee an der Grenze zwischen Niederösterreich und Steiermark. Auch dort wurde eine Parkgebühr erhoben (1,20 €/Stunde). Wir schnappten uns unsere E-Bikes und radelten in 20 Minuten rund um den klaren Badesee.
Anschließend fuhren wir durch das Salzatal entlang der Hochschwab-Straße, welche sich parallel zum smaragdgrün funkelnden Fluss durch die Schluchten des Tales schlängelt. Die Landschaft war durch die Laubbäume im bunten Herbstkleid ganz besonders schön. Zum Übernachten fanden wir dann einen kleinen Parkplatz hoch über der Salza mit einer großartigen, aber ein bisschen versteckten Aussicht auf einem der naturbelassensten Wildflüsse der Ostalpen.
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