Inselidylle

Auch heute erwachten wir wieder bei Regen, so dass wir zum Erikshale Strand bei Marstal fuhren.
Der Strand ist ein wenig außerhalb des Ortes gelegen und von zwei Arten Meer umgeben: auf der einen Seite badet man in einer Art Bucht mit flachem, ruhigen und angenehm lauen Wasser zwischen Sporthafen und Strand, auf der anderen bietet sich frisch und lebendig die Ostsee dar.
Während wir auf besseres Wetter warteten, spielten wir „Escape Tales – The Awakening“ von Kosmos.
Es basiert wie die erfolgreiche Reihe „EXIT – Das Spiel“ auf dem Prinzip von Escape Rooms. Anders als bei EXIT geht es beim Brettspiel „The Awakening“ jedoch nicht darum, das Spiel möglichst schnell zu beenden. Stattdessen wird der Fokus auf eine packende und düstere Hintergrundgeschichte gelegt: Der alleinerziehende Vater Sam muss mit ansehen, wie seine 14-jährige Tochter Lizzy im Koma liegt. So beschließt Sam in all seiner Verzweiflung, seine Tochter mit einem unheimlichen Ritual zu retten.
Wir lösten Rätsel und trafen immer wieder Entscheidungen, zum Teil wirklich harte, die die Geschichte und den Ausgang des Spiels entscheidend veränderten. Noch ein weiterer Unterschied zur Reihe „EXIT – Das Spiel“ ist, das dieses Spiel mehrfach gespielt werden kann und das Material beim Spielen unversehrt bleibt. Neun unterschiedliche Varianten, wie die Geschichte endet, sind möglich. Die Geschichte ist stellenweise ganz schön düster und mysteriös und auch die Enden sind oft alles andere als ein Happy End. Die Spielzeit kann drei Stunden weit überschreiten, man kann jedoch jederzeit eine Pause einlegen.
So taten wir dies auch, als der Regen endlich mal nachließ.
Auf der Landzunge Erikshale finden sich die charakteristischen Badehäuser aus alten Zeiten u.a. eine viel fotografierte reetgedeckte Strandhütte aus den 1930er-Jahren, welche zu einem Wahrzeichen von Ærø geworden ist.
Anschließend fuhren wir nach Marstal, welches am östlichen Ende der Insel gelegen ist. Wir erkundeten die von der alten Kirche aus sanft abfallenden Sträßchen. Zur Blütezeit des Städtchens in den 1890er-Jahren gingen jährlich über 300 Handelsschiffe im Hafen vor Anker und es gab acht Werften.
Da während unserer Fahrt zum historischen Hauptort der Insel, Ærøskøbing, wieder Regen aufzog, fuhren wir stattdessen zum Vesterstrand, welcher ein paar Minuten nördlich des Ortes liegt.
Wir spielten „The Awakening“ weiter bis der Regen noch einmal stoppte. Wir spazierten den Strand, der eine Mischung aus Sand und Kieselsteinen ist, entlang und bewunderten die zwei Dutzend bunt gestrichenen Badehäuschen. Menschen gingen sogar baden.
Auch in das entzückende kleine Ærøskøbing wagten wir uns.
Es ist eine Handelsstadt aus dem 17. Jh., wobei der Ortskern aus einem Dreieck leicht gekrümmter Kopfsteinpflasterstraßen mit schiefen bunten Häusern besteht.
Nach unserem Bummel durch den Ort kehrten wir gegen 16:30 Uhr zum Vesterstrand zurück. Dort verbrachten die Zeit bis zum Ablegen der Fähre am Abend nach Svendborg mit dem Brettspiel, denn am Ende eines Spieldurchgangs war der Drang groß, sich gleich wieder ins Abenteuer zu stürzen und die anderen Wege und Entscheidungen auszukosten. Gegen 17 Uhr klarten dann der Himmel endgültig auf und wir konnten noch einen kleinen Spaziergang unternehmen.
Um 20:35 Uhr nahmen wir die Autofähre nach Svendborg, wieder zum unschlagbaren Preis von € 0,69. Die Überfahrt dauerte 1 ¼ Stunde.
Die Nacht verbrachten wir dann auf dem Parkplatz vom Egebjerg Mølle Naturrum.

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