Top of Europe

Am 11. Juli war für den ganzen Tag Regen vorhergesagt, so dass wir ein/e Tag/Nacht auf einem Campingplatz planten.
Und so geschah es, dass wir in den frühen Morgenstunden bei Regen erwachten und den Parkplatz verließen, welcher nur bis 7 Uhr kostenfrei war. Wir fuhren an den Brienzersee, kuschelten uns ins Bett und schauten die Serie „Dark“. Währenddessen ließ der Regen allmählich nach, so dass wir nach dem Frühstück unsere Vorräte im Supermarkt auffüllten und um kurz vor 12 Uhr den kleinen familiären Campingplatz „Camping Oberei“ inmitten des Dorfes Wilderswil ansteuerten. Uns bot sich von dort ein wunderbarer Blick auf die imposanten Schneeberge Jungfrau und Mönch.
Den Rest des Tages regnete es dann jedoch nicht mehr. Wir hatten aber bereits einen Campingplatz aufgesucht und es musste eh reichlich Wäsche gewaschen werden.
Am Sonntag stand eines der klassischen Schweiz-Erlebnisse an: die Fahrt aufs Jungfraujoch (3.454 m).
Wir standen um 6 Uhr auf und als sich um kurz vor 7 Uhr die Schranke des Campingplatzes öffnete, fuhren wir zum Parkplatz des Dorfes und liefen von dort nur wenige Minuten zum Bahnhof. Um 7:10 Uhr verließ der Zug die Station.
Die kühne Strecke, die u.a. durch den Eiger führt, wurde 1912 fertiggestellt. Heute transportiert die Bahn pro Jahr mehr als 2 Mio. Besucher durch Berglandschaften, die zu den grandiosesten Europas gehören.
Um 9:05 Uhr erreichten wir den höchsten Bahnhof Europas.
Hunde werden übrigens auf allen Strecken der Jungfraubahnen unentgeltlich befördert, lediglich auf der Strecke Kleine Scheidegg - Jungfraujoch mussten wir für Pina CHF 35 (inkl. Rückfahrt) zahlen.
Uns erwartete eine majestätische Kulisse aus Eis, Schnee und Fels mit einer atemberaubenden Fernsicht. Auf der einen Seite der Blick ins Mittelland bis zu den Vogesen, auf der anderen der 23 km lange Aletschgletscher, gesäumt von Viertausendern.
Dafür dass wir doch die allererste Bahn an dem Morgen nahmen, waren schon unglaubliche Massen an Menschen unterwegs.
Da uns durch die dünne Luft doch ein bisschen schummrig wurde, machten wir uns nach einem teuren Heißgetränk auf den Rückweg und genossen die Ruhe und die leeren Sitzreihen im Zug. Unterwegs konnten wir einen Blick auf den imposanten, in einen Sprühnebel getauchten Staubbachfall werfen.
Lauterbrunnens Wahrzeichen fällt 297 m über eine senkrechte Felswand.
Gegen 13 Uhr waren wir zurück beim Van, füllten unsere Getränkevorräte auf, zogen ein neues Parkticket am Automaten und gingen zurück zum Bahnhof, um von dort aus mit der Bahn nach Interlaken zu fahren.
Von dort aus erreichten wir nach wenigen Gehminuten die Harderbahn, mit welcher es in 8 min hinauf auf den Berg Harder Kulm (1.322 m) ging, um einen Panoramablick auf die 4.000 m hohen Bergriesen zu genießen. Die beste Aussicht bot sich von dem über dem Tal „schwebenden“ Zweiseensteg. Allerdings musste man um diesen zu erreichen durch den Außenbereich eines Restaurants und überall waren einfach Massen von Menschen. Von Corona keine Spur.
Um vom Berg wieder mit der Bahn hinunter zu kommen, mussten wir sehr lange anstehen, wobei anscheinend niemand auf einen Sicherheitsabstand achtete.
Nach diesem kurzen Ausflug holten wir unseren Van vom Parkplatz in Widerswil und fuhren mal wieder an den Brienzersee, wo wir nach dem Abendessen noch ein Bad im See nahmen und dann wieder zum Parkplatz in Iseltwald zum Übernachten fuhren.

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