Im Norden Dänemarks

Wir fuhren heute ca. 9:30 Uhr nach Skagen, der nördlichsten Stadt Dänemarks. Die bedeutende Hafenstadt, die zugleich auch ein gut besuchtes Seebad ist, liegt an der Nordspitze von Jütland und kann touristisch auf lange Sandstrände verweisen. Der Hafen, Skagen Havn, ist der größte Fischereihafen des Landes.
Zuerst machten wir Halt in Grenen, einer sandigen Landspitze nordöstlich der Stadt Skagen. Sie bildet den nördlichen Endpunkt Dänemarks und man kann dort beobachten, wie die Wellen der beiden Meere aufeinandertreffen. Die genaue Lage und die Form der äußersten Sandzunge kann sich von Tag zu Tag ändern, abhängig von Strömungs- und Windverhältnissen. Wegen der widrigen Strömungsverhältnisse wird vom Baden abgeraten.
Während ein Teil von uns zu Fuß bis zur Spitze lief, nahmen Jonas & Mutti den „Sandwurm“, welcher vom Parkplatz abfuhr.
Nachdem wir unseren Ausflug genossen hatten, wurden noch ein paar Souvenirs gekauft bevor wir als nächstes beim Leuchtturm „Det Grå Fyr“ anhielten.
Der 46 m hohe Leuchtturm entstand 1858 und ist der zweithöchste des Landes. Der alle 4 Sekunden ausgesendete Lichtstrahl ist 20 Seemeilen weit zu sehen. Der Leuchtturm und seine Gebäude wurden im Jahre 2017 zu einem Zugvogelzentrum umgebaut.
Bestiegen haben wir diesen aus Kostengründen aber nicht, sondern genossen die Aussicht von der Küste aus.
Nach einer kleinen Runde durch den Hafen ging es weiter zur „Versandeten Kirche“, südlich von Skagen. Vom kostenfreien Parkplatz folgten wir den Hinweisschildern und erreichten die Kirche nach einem gemütlichen Spaziergang von 15 Minuten.
Mit ihrer Gesamtlänge von 45 Metern war die Kirche einst eine der größten in Vendsyssel. Im 18. Jahrhundert, zu Zeiten der Rezession in Dänemark, war es nicht leicht die Kirche in Stand zu halten. Der südliche Teil der Pfarrei war schon lange vom Flugsand verwüstet. Nach einem starken Sandsturm war der Sand auch bis zur Kirche vorgedrungen. Der Eingang der Kirche konnte nur noch durch ständiges Sandschaufeln freigehalten werden. Daher gab die Gemeinde die Kirche 1795 auf.
Da die Sandmengen immer bedrohlicher wurden, wurde 1805 das versandete Kirchenschiff teilweise abgerissen. Die Mauern unter dem Sand sind geblieben und betragen nach Schätzungen ca. 3 Meter. Der Sand liegt heute etwa 4 bis 5 Meter über dem Fußboden der ehemaligen Kirche. Der ursprünglich aus roten Backsteinen gebaute Turm wurde 1816 weiß gestrichen und als Seezeichen genutzt.
Seit 1903 steht der Turm unter Denkmalschutz und kann sogar besichtigt bzw. bestiegen werden.
Als letztes Ausflugsziel heute fuhren wir zur Råbjerg Mile, Dänemarks größter Wanderdüne.
Sie misst rund 1000 x 1000 Meter, beinhaltet 3,5 Millionen m³ Sand, ist bis zu 40 Meter hoch und deckt eine Fläche von ca. 2 km² ab - dabei bewegt sich die Düne jedes Jahr 15 Meter Richtung Nordost. Das bedeutet, dass in ungefähr 100 bis 200 Jahren die Hauptverkehrsstraße nach Skagen komplett von Sand bedeckt sein wird und dass Bäume oder ähnliches, die von der Wanderdüne bedeckt wurden, ca. 40 Jahre später auf der anderen Seite wieder auftauchen.
Erst gegen 16:30 Uhr kehrten wir ins Ferienhaus zurück, duschten uns das Salz und den Sand vom Körper und erfreuten uns am Abendessen nach diesem langen, aber sehr schönen Tag.
Danach fuhren Chris und ich mit Pinchen noch an den Strand von Løkken und spazierten im Rot der untergehenden Sonne am Meer entlang.
Løkken ist eine klassische Badestadt an der Nordseeküste Nordjütlands und hat rund 1.500 Einwohner. Bekannt ist der Ort für den feinen Badestrand mit 485 weißen Badehäuschen, die von Mai bis Oktober am Strand stehen.


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