Zadar

Da wir planten für eine längere Zeit auf dem Campingplatz zu bleiben, hatten wir nicht für jeden Tag Unternehmungen geplant. Daher war gestern ein ruhiger Tag: Wäsche waschen & aufhängen, am Strand in der Sonne liegen, um die Haut zu bräunen, ins kühle Nass hüpfen, den Van Van selbst waschen, Video-Telefonieren mit der Familie und vieles mehr.
Jedoch geschah auch eine kleine Notsituation: unser Nachbar Ivica kehrte am Nachmittag von einem seiner Angelausflüge zurück und bat uns um Hilfe, denn er wurde von seinem Fang, einem Petermännchen, in die Hand gestochen. Der Name klingt harmlos, doch der mit Giftstacheln ausgestattete Fisch wird auch als „Kreuzotter des Meeres“ bezeichnet. Der Stich führt gewöhnlich zu einem stechenden Schmerz, starken Gelenkschmerzen und Schwellungen. Im schlimmsten Fall kann es zu einem lebensbedrohlichen allergischen Schock und Herzstillstand kommen. Ein weiterer Angler gab ihm den Hinweis, dass er die Wunde mit heißem Wasser behandeln sollte (als Erste-Hilfe-Maßnahme soll die Einstichstelle auf mehr als 50 Grad erhitzt werden). Also kochte Chris mit unserem Jetboil, ein kleiner gasbetriebener tragbarer Ofen, Wasser und anschließend desinfizierten wir noch die Wunde und trugen Wundsalbe auf.
Gleich heute Morgen erkundigten wir uns, wie es Ivica ging: die Hand war noch sehr geschwollen, aber er hatte keine Schmerzen – er ist noch einmal glimpflich davon gekommen.
Am Nachmittag gegen 14:30 Uhr fuhren wir Zwei mit Pinchen in die fast 80.000 Einwohner große Stadt Zadar. Nachdem wir bei LIDL einkaufen waren, parkten wir nah am Altstadtkomplex und da eine Parkgebühr nur bis 16 Uhr fällig war, konnten wir sogar kostenfrei parken. Mit seiner historischen Altstadt auf einer kleinen Halbinsel, die voller römischer Ruinen, mittelalterlicher Kirchen, Cafés und Museen steckte, war Zadar eine fesselnde Stadt und nicht so überfüllt. Unser Spaziergang führte uns u.a. an die Nordspitze der Halbinsel, wo wir den Klängen der Meeresorgel des einheimischen Architekten Nikola Bašić lauschten, während die Sonne am Horizont sanft hinter der Insel Ugljan versank. In den mit Öffnungen versehenen Steinstufen (auf einer Länge von 60 m), die hinunter zum Meer führen, verbirgt sich ein System aus Flöten und Orgelpfeifen, das wehmütige Töne erzeugte, wenn durch die Bewegung des Meeres Luft hindurchgedrückt wurde.
Zum Abendessen kehrten wir im winzigen Restaurant „Trattoria Mediterraneo“ ein, wo wir an einem der Tische draußen in der Gasse Platz nahmen. In einer lebhaften Atmosphäre genossen wir freundlichen Service und leckeres Essen. Unser anschließender Spaziergang führte uns noch einmal zurück zur Nordspitze der Halbinsel, denn in den Abendstunden sollte man bei einem Besuch in Zadar unbedingt den Platz „Gruß an die Sonne“ aufsuchen. Auch dieses verrückte, wundervolle Kunstwerk stammt von Nikola Bašić: der in das Pflaster eingelassene, 22 m große Kreis ist mit 300 durchsichtigen Glasplatten belegt, die im Laufe des Tages Sonnenlicht einfangen. Zum Klang der Meeresorgel produzieren sie von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang eine psychedelische Lichtshow in allen erdenklichen Farben.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Insel Krk & Insel Rab

Nørre Lyngby

Wattenmeer der Nordsee