Großglockner-Hochalpenstraße, Kitzlochklamm & Liechtensteinklamm

Am Morgen des gestrigen Tages hatten wir bis 9:45 Uhr abgewartet, ob die Sicht auf dem Kitzsteinhorn noch aufklaren würde, aber dies geschah leider nicht, zudem begann es gegen 9 Uhr auch noch zu regnen.
Wir fuhren daher nach Zell am See, einer Stadtgemeinde im österreichischen Land Salzburg.
Die Wurzeln der Stadt reichen bis in die Bronzezeit zurück. Heute ist sie als Urlaubsdestination Zell am See-Kaprun international als einer der bedeutendsten Wintersportorte Österreichs bekannt und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt der Region.
Wir erkundeten das Zentrum bei Regen bevor wir zur Mautstelle Ferleiten der Großglockner-Hochalpenstraße fuhren. Dort trudelten wir gegen 11:45 Uhr ein und fanden ein Plätzchen nahe der Gebäude, so dass wir es nicht weit bis zu den WCs hatten und auch das W-LAN-Signal erreichten. Wir verbrachten den Tag und die Nacht dort und stellten uns den Wecker auf 6:30 Uhr, da lt. Wettervorhersage nur morgens gutes Wetter für die Großglockner-Hochalpenstraße sein sollte.
Eine Tageskarte für die Großglockner-Hochalpenstraße kostete € 37,00. Die Hochalpenstraße zählt zu den faszinierendsten Panoramastraßen Europas. Auf 48 km führt sie mitten hinein in das Naturerlebnis des Nationalparks Hohe Tauern, wobei die Ausblicke in die Bergwelt gewaltig waren. Wir fuhren die Serpentinen hinauf und hatten den 3.798 m hohen Großglockner stets im Blick. Den ersten Halt legten wir bei der Edelweiß-Spitze auf 2.571 m Höhe ein, der höchste Aussichtspunkt mit Panoramablick auf wohl mehr als 30 Dreitausendern. Offiziell ist die kurze Stichstraße nicht für Wohnmobile erlaubt, aber wir dachten uns, dass so früh am Morgen schon niemand meckern würde. Außerdem waren wir scheinbar eh die einzigen Touristen, kaum ein anderes Fahrzeug war auf der Straße zu sehen. Bei der Fuscher Lacke (2.262 m) folgten wir dem kurzen Seerundweg ehe wir weiter zur Kaiser-Franz-Josef-Höhe fuhren, dem Highlight der Straße. Unterwegs stoppten wir immer mal wieder und genossen die Aussicht.
Vom Parkplatz bis zum Ausblick auf den mittlerweile wolkenverhangenen Großglockner und seinem Pasterzengletscher liefen wir rund 400 m. Wobei wir auf dem Weg dorthin einen Steinbock entdeckten und auf dem Rückweg zum Van noch zwei herumtollende Murmeltiere. Da das Tagesticket für einen gesamten Kalendertag gültig war, verließen wir in Heiligenblut die Straße und aßen im Ort Frühstück, um anschließend ohne Mehrkosten wieder durch die Kassenstelle und die gesamte Hochalpenstraße zurück zum Ausgangspunkt zu fahren. Ab ca. 10:30 Uhr füllte sich die Straße und es war so gar nicht mehr einsam. Unser frühes Aufstehen hatte sich aber gelohnt, denn während sich uns am Morgen noch eine freie Sicht auf den Großglockner bot, verhüllten die Wolken diesen seit unserem Ausflug zur Kaiser-Franz-Josef-Höhe.
Unsere Reise führte uns anschließend zur Taxenbacher Kitzlochklamm, einer der schönsten Schluchten der österreichischen Alpen, gelegen inmitten des Salzburger Landes.
Wir kamen gegen 12:30 Uhr an. Am Eingang befindet sich ein großer kostenloser Parkplatz und Pina war es erlaubt uns zu begleiten. Stege und Tunnel aus dem 16. Jahrhundert erschließen die Klamm für Besucher. Vorbei an hoch aufragenden zerklüfteten Felswänden bewunderten wir diese Naturschönheit auf einem Rundgang während um uns herum mutige Kletterer auf den angelegten Klettersteigen kraxelten. Regen und Schmelzwasser schufen über viele Tausend Jahre hinweg dieses beeindruckendes Naturschauspiel am Rande des Nationalparks Hohe Tauern. Ein Höhepunkt war die Aussichtsplattform mitten in der Kitzlochklamm, von der wir einen großartigen Blick in die Tiefe der Schlucht hatten.
Anschließend fuhren wir durch das Gasteinertal, einem 40 km langem Tal im Pongau, bis nach Bad Gastein. Dort hätten wir gern gehalten um einen Blick auf einen der bekanntesten Wasserfällen Österreichs zu werfen. Jedoch gestaltete sich die Parkplatzsituation zwischen den unzähligen Hotels & anderen Unterkünften als sehr schwierig, so dass wir nur einen kurzen Blick von der steinernen Wasserfallbrücke erhaschten und den Ort und das Tal wieder verließen.
Wir fuhren zur sagenumwobenen Liechtensteinklamm in St. Johann, einer der längsten und tiefsten Schluchten in den Alpen. Große kostenlose Parkplätze standen zur Verfügung und vom naheliegendsten Parkplatz wanderten wir noch ca. 400 m zum Eingang (Eintritt 10,00 €/Person). Grundsätzlich sind Hunde an der kurzen Leine sowie mit Beißkorb in der Schlucht erlaubt, jedoch waren 440 Stufen (zum Teil Gitterroststufen) hin und wieder retour zu überwinden, daher hatten wir unsere Pina lieber nicht mitgenommen. Tosende Wasserfälle und reißende Wassermassen haben sich über Jahrtausende immer tiefer in den Berg geschnitten und diese Schlucht entstehen lassen. Die Felsen stehen stellenweise so eng und hoch, dass der Himmel oft nur als kleiner Streifen zu erkennen war. Auf den ausgebauten Wegen schlängelte sich der Wanderweg rund 1,5 km durch die Schlucht, so dass die Wanderung insgesamt ca. eine Stunde dauerte, wobei der Hin- und Rückweg derselbe war.
Nach diesem ereignisreichen Tag hielten wir für die Nacht auf einem Parkplatz beim Skigebiet Flachauwinkel Zauchensee.

Kommentare

  1. Sehr tolle beeindruckende Bilder von euch. Und mich begeistert eure ausführlichen Wander- und Reiseberichte.

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