von Dalsland zur Küste von Bohuslän

   
Am Montagvormittag verließen wir den Campingplatz so gegen 11:00 Uhr und fuhren zum stimmungsvollen Naturreservat Tisselskog, 8 km nördlich von Håverud. Wir unternahmen einen Spaziergang durch die schöne Kulturlandschaft am See Råvarpen vorbei an faszinierenden, bronzezeitlichen Felsritzungen: überwucherte Steinplatten mit Bildern von Tieren, Schiffen, Labyrinthen, Sonnensymbolen sowie Hand- & Fußabdrücken.
 
Anschließend gondelten wir nach Håverud, um die interessante Konstruktion aus drei übereinander gebauten Verkehrswegen zu bestaunen. Ein etwa 32 m langes Aquädukt führt den Dalslandkanal über den Fluss, über diesem führt wiederum eine Eisenbahnbrücke und über dem Ganzen schwebt noch eine Straßenbrücke – ein einzigartiges Aufeinandertreffen von Landstraße, Schienen & Wasserstraße.
 
Danach fuhren wir zum rund 65 km entfernten Nationalpark Tresticklan. Dieser befindet sich in der Grenzregion zu Norwegen und mit seiner Fläche von 30 km² ist er das größte unerschlossene Waldgebiet in Südschweden. Der Park ist geprägt von schmalen hohen Bergrücken, die sich von Norden nach Süden ziehen und zwischen denen feuchte Moose und längliche Seen liegen. Wir erlebten diese ganz besondere Landschaft auf der Wanderung entlang des Bråtaneleden (Rundweg, ca. 8 km, 2 ¾ Std.), zu der wir ca. 15:45 Uhr aufbrachen. Es ging durch unberührte Wälder, vorbei an wunderschönen Seen und über von Flechten und Moosen überwachsenen Felsen.
Für die Nacht blieben wir dann mit einigen weiteren Wohnmobilen einfach auf dem Parkplatz des Nationalparks stehen.
 
Gestern Morgen fuhren wir rund eine Stunde bis zum Wasserfall Älgafallet (norwegisch: Elgåfossen) in den Gemeinden Tanum und Halden, der die Grenze zwischen Schweden und Norwegen bildet. Der Wasserfall ist mit 46 m Fallhöhe der höchste ungeregelte Wasserfall von Bohuslän und Östfold. Bei unserer Erkundung des Wasserfalls überschritten wir zu Fuß die Grenze zu Norwegen.
 
Danach war unser Ziel das Gräberfeld von Blomsholm, 6km nordöstlich von Strömstad nahe der Grenze zu Norwegen. Diese archäologische Stätte ist mit einer Länge von 42 Metern eine der größten Schiffsteinsetzungen (ein Oval aus Steinen in der Form eines Bootes) Schwedens.
Hinterher fuhren wir zurück ans Meer: an die unverwechselbare Felsküste von Bohuslän – dramatisch, ursprünglich und wunderschön. Dieser Teil Schwedens besteht aus einer Mischung aus zerklüfteten Inseln & Inselchen und alten Fischerdörfern mit vielen roten Fischerhütten und Ladenfronten aus Holz.
 
Wir steuerten den Eingang Saltö des Meeresnationalparks Kosterhavet an, wo uns der sanfte Waldpfad des Skogsstigen (Rundweg, 3,6 km, 1 ¼ Std.) hinunter zum Klippstrand & zur Ängklåvbukten führte.
Kosterhavet ist Schwedens artenreichstes Meeresareal mit über 6.000 Wassertier- & Algenarten. Außer dem großen Meeresgebiet umfasst der Nationalpark auch Teile der größeren Insel Rossö und eine große Anzahl an Inseln und Schären, insbesondere im Schärengarten südwestlich von Koster.
 
Die Insel Rossö war unser nächstes Ziel, denn dort unternahmen wir eine Wanderung im hügeligen Naturschutzgebiet Kockholmen durch Pinienwald entlang des Sejebågenstigen (Rundweg, 4,5 km, 1 ¼ Std.). Der Untergrund wurde von hellem, grau-rotem Bohus-Granit dominiert.
Zum Übernachten fuhren wir dann auf den Parkplatz mit Meerblick beim Naturschutzgebiet Kragenäs.
Nach einem kurzen Spaziergang heute Morgen im kleinen Hafen auf Resö fuhren wir zum pittoresken Städtchen Fjällbacka mit seinen bunten Holzhäuschen, die sich malerisch zwischen die steilen Klippen und dem Meer schmiegen. Wir schlenderten zum Hafen, durchquerten die Felsspalte Kungsklyftan und kehrten über den Hafen wieder zurück zum Campervan.
   
Ein weiterer wunderbarer Küstenort war Smögen mit seiner Uferpromenade, der besonders schönen fast 1.000 m langen Smögenbryggan, die sich an den für das westschwedische Landschaftsbild bekannten Granitfelsen entlang schlängelt, den vielen schiefen Fischerhütten und steilen Stufen, die in ein Labyrinth aus restaurierten Häuschen führten. Der kleine Ort liegt auf der gleichnamigen Insel an der Westküste Schwedens, rund eine Autostunde von Göteborg entfernt, und ist über die hohe und 500 m lange Brücke Smögenbron mit dem Festland verbunden. An den hölzernen Pier direkt am Yachthafen schmiegen sich auf Stelzen stehende bunte Fischer- und Speicherhäuser, Bootsschuppen, Restaurants, Imbisse, Boutiquen und Souvenirläden. In der Nebensaison (seit dem 1. September) konnten wir sogar kostenfrei gleich in der Nähe zur Smögenbryggan parken und die meisten Restaurants und Butiken lagen verlassen da. So konnten wir die Schönheit des Ortes in Ruhe erkunden.
Gleich neben dem Parkplatz folgten wir dann noch dem Rundwanderweg durch eine atemberaubend schöne Felslandschaft – auch das ist Smögen.
Danach gönnten wir uns im 100 m vom Parkplatz entfernten Sanitärgebäude eine kostenfreie, warme Dusche – toll, dass es so etwas noch gibt.
 
Zum Abendessen liefen wir abermals die Smögenbryggan entlang und kehrten im Göstas Fiskekrog für eine frühes Abendessen ein. Leider waren Hunde in dem Restaurant nicht erlaubt, so dass es gut war, dass wir Pina nicht mitgenommen hatten. Für mich gab es Schnitzel (225 Skr) und für Chris Fischroulade (315 Skr). Zudem probierten wir das schwedisches Erfrischungsgetränk Zingo (30 Skr) mit einem kohlensäurehaltigen Orangengeschmack – fast wie Fanta. Kurz nach 17:30 Uhr verließen wir das Restaurant, gingen zurück zum Campervan und blieben für die Nacht auf dem Parkplatz stehen.

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